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Familien=Nachrichten
und
Lebens=Beschreibung unsrer Eltern
als Beyspiel zur Nachfolge
bei Gelegenheit des am 7ten August 1788
erfolgten Absterbens
der verehrungswürdigen Mutter

Eleonora Möller
geborne Hovius

Zum Andenken
den sämtlichen Kindern und Enkeln
gewidmet,
und entworfen
von dem ältesten Sohn
Johann Anton Arnold Möller
Bürgermstr. in Lippstadt.

Lippstadt gedruckt mit Müllers Schriften im September 1788.
Eleonore

Laßt uns oft in gesunden Tagen
Ein Grab in den Gedanken baun,
Und bei des Lebens Freud und Plagen,
Nur oft auf das Zukünftge schaun,
Damit wir noch auf dieser Erden
Des höhern Lebens fähig werden.

An dem Grabe unserer Mutter, in den traurigen Augenblicken, worin ich ihre Hülle in den Schooß der Erde versenkt sah, fühlte ich recht lebhaft, den Schmerz der mit einer jeden langdaurenden Trennung von geliebten Gegenständen verknüpft ist.

Ich überdachte wie sorgfältig sie von dem ersten Augenblicke ihrer Eheverbindung an, bis an ihren Tod für ihrer Stief- und leiblicher Kinder Wohl, gewachet hatte! Mit welcher Emsigkeit Mühe und Thätigkeit sie die weitläufige Haushaltung betrieben hatte! Wie gottselig sie gelebt hatte! Ich stellte mir ihre ausgebreiteten theologischen Kenntnisse, ihre Belesenheit in der Kirchengeschichte, und in der Völkergeschichte recht lebhaft vor. Ich bewunderte ihr seltenes genau fassendes Gedächtniß und ihre übrige Geistesgaben, und prieß sie glücklich, daß sie von allen diesen bis um ihre leztes herannahendes Ende nichts verlor, ihre Geisteskräfte bis zu ihrem Tode behielt, und sie dazu anwendete, immer neue Fortschritte zu machen. Ich überdachte, ob ich, ob alle ihre Kinder ihrem Beyspiel der Gottesfurcht und Thätigkeit, die sie uns gelehrt hätte nachgefolgt wären? Diese Gedanken führten mich weiter bis zu unsern guten thätigen frommen Vater zurück. Wie leicht dachte ich, vergessen Enkel ihre Großeltern die sie meist nicht gekennt haben, und wie gut ist es, wenn sie künftig wissen, was diese in ihrem Leben gewesen sind, um Beyspiel zur Nachfolge daraus herzuleiten, und wie mancher unter ihnen wird die Voreltern der Familie nicht gerne wissesn wollen, die vielleicht nicht mehr auszufündigen, je weiter wir in die neuen Zeiten fortwandern. Dies waren meine Gedanken, und ehe ich das Grab verließ, war der Entschluß gefasset, eine kurze Lebens-Beschreibung unsrer Eltern zu entwerfen, und zugleich die Familien der Vorfahren in der aufsteigenden Linie beizufügen, wozu ich schon so viele Jahre gesammelt habe. Zwar sind diese gesammelte Familien-Nachrichten, noch nicht so vollständig wie ich wohl wünschte, weil vieles nicht aufgezeichnet war, was ich an verschiedenen auswärtigen Orten suchte. Die Zahnsche fand ich von meinem Grossvater unter seiner eigenen Hand, welcher dieselbe mühsam ausgesucht. Von der Nottebohmschen und Retbergischen hatte ich gar nichts, da leztere durch einen Brand verlohren gegangen. So nützlich mir die Kirchenbücher waren, so reichten sie mir nicht weit genung in die vergangene Zeiten, und vieles war nicht umständlich genug verzeichnet, und konten also nicht mit zuverläßigkeit Stammreihen davon formiert werden. Durch Unterredung mit alten Leuten, so aus den Familien herstammten. Durch Rathhäusliche Aufzeichnung derer die Raths und Magistratspersonen gewesen waren. Durch gesammelte gedruckte und geschriebene Parentationes und Leichenreden. Durch Hochzeits und Trauer-Gedichte aus alten Zeiten. Durch Aufschriften der Leichensteine. Durch Namens die an alte Häuser ausgebauen waren. Durch alte Obligationes, Kaufbriefe, Schenkungsbriefe, Familienverträge, Vermächtnisbriefe, Testamente, Kupferstiche mit Unterschriften, und Correspondence gelang es mir endlich, daß ich meinen Endzweck erreichte, richtige Vergleiche anzustellen, um eine Stammreihe zu Stande zu bringen, da der eine Theil zum Jahr, der andre zum Vornamen, der dritte zur Bestätigung der Richtigkeit Gelegenheit an die Hand gab. Wie mühsam es ist , Familien auszusuchen, und in ältere Zeiten zurückzugehen, darüber kann nur der urtheilen der sich damit beschäftiget hat.

Da diese Familien-Nachrichten nun in mehrere Anverwandschaftliche Hände geraten, so ist auch Hofnung zu Berichtigungen, und Vermehrungen, dahero bitte ich alle, die mehrere Nachrichten zuverläßig besitzen, mir solche zur Vervollkommnung mitzutheilen. Andren denen daran gelegen, werden sie, auch nach meinem Tode in einer Sammlung beieinander finden.

Es wird freilich manchen diese Beschäftigung auffallend seyn, denn ich weiß daß es Leute giebt denen wenig daran gelegen zu wissen, wie auch ihr Großvater geheissen hat. Aber es giebt wiederum andere denen alle Familien-Nachrichten schätzbare Nachrichten sind, genug dann, daß diese solche erhalten.

Ich fange zuförderst mit unserer Eltern Lebens-Beschreibung an, und bringe die verschiedene dahin einschlagende Vorfahren der Familie, in besondere Beylagen, um Zerstreuungen, und Weitläufigkeiten beim Lesen zu verhüten, deshalben sollen auch unsre Geschwister Verheiratungen, nebst ihren Kindern nach der Reihe, besonders folgen.

Joh. Theodor Möller zu Warstein.
Ein Sohn von Prediger Antonius Möller zu Werdohl (Beylage Nr.1.) ist geb. 14.Junii 1705. Sein Vater ließ ihn nach seiner Neigung die Handlung erlernen, und gab ihn in die Lehre bei dem ansehnlichen Kaufmann Abraham von Recklinghausen in Cölln, wo unter andern auch der Kupfer-Handel stark betrieben wurde. Die Känntniß die er in dieser Handlung erwarb veranlaßten, daß er zu Warstein im Cöllnischen auf dem dasigen Kupferhammer 5 Stunde von Lippstadt sich zu etablieren Gelegenheit bekam, nachdem er schon vorhero in Cölln mit andern einen Compagnie-Handel getrieben hatte. Damalen war die Retbergische Familie aus Lippstadt im Besitze dieser Fabrik. Es wohnte daselbst Frantz Anton Diederich Retberg, der sich hernach zu Gütersloh etablirte, auch Frantz Adolph Gaudens Retberg, welcher den 6ten Septbr. 1728 starb, und nach Lippstadt zu Grabe gefahren wurde. Vorhers war es eine Messings-Fabrick. Diedr. Ernst Zahn und Retberg baueten einen Kupferhammer, und die Tochter Clara Catharina Zahn führte die Haushaltung, und führte auch die Feder mit unter, in Handlungsangelegenheiten. Unser Vater hatte wie er mir wohl selbst erzählte, schon eine Zeitlang sein Augenmerk auf sie und auf die Fabrick gehabt, zumal da das Werck nicht gehörig betrieben wurde. Er sahe den Vortheil, der aus besseren Vorkehrungen, und wenn der Sache ein anderer Schwung gegeben würde, sich darbot, wohl ein. Theils um sich bekannt zu machen, theils um sich zu zeigen, daß er Känntnisse in diesem Geschäfte hätte, machte er oft eine Reise dahin, lieferte rohe Kupfer, nahm geschlagene wiederum an, bis es sich dann fügte daß er sich verlobte mit

Clara Catharina Zahn
Tochter des Bürgerm. Dieder. Ernst Zahn, und Anna Louisa Elisabeth Retberg aus Lippstadt. (Beylage Nr.14.) Sie war geb. 22.Octbr.1697. Er wurde mit ihre in Lippstadt, im Jan. 1730 getraut.

Da sie bis dahin gewohnt war, die Feder zu führen, so half sie ihn anfänglich in seinen Geschäften, wie aber dieses bald darauf nicht mehr nötig war, gab sie Anlaß daß einige Waaren zum kleinen Handkauf angeschafft wurden, womit sie sich beschäftigte. Seit dieser Zeit ist diese Nebenhandlung immer unterhalten aber weit vergrössert worden.

Als ihre Niederkunft nahe war, wünschte sie, solche bei ihrer Tante Schooff abwarten zu können. Sie prophezeyete aber sich selbst den Tod bei ihrer Entbindung, wenigstens war sie um ihr Leben, wie mir die Tante Schooff hernach versichterte sehr bekümmert gewesen. Sie wurde zwar in Soest glücklich entbunden, und befand sich wohl, aber nach acht Tagen fiel sie in plötzliche Ohn- mächten, und gab darin ihren Geist auf, wobei unser Vater gegenwärtig war.

Sie lebte also nicht lange diese meine gute Mutter, deren gutes Herz und Rechtschaffenheit mir nachhero von ihren Anverwandten und Freunden, so wie von meinem Vater selbst so sehr gepriesen wurde. Sie gebahr mich
Johann Anton Arnold, am 10ten Mai 1732. Sie starb den 18. Mai zu Soest in der besten Blüthe ihres Altes von 35 Jahren, und wurde in der Pauliner Kirche begraben. Ihr Vater war reformirter ihre Mutter aber lutherischer Religion, worin auch sie erzogen wurde. Ich fand hernach von ihr noch einige geistliche Gedichte, auch ein Clavier Notenbuch wozu sie selbst den Text gemacht hatte.

Ihr Geschlechts-Register findet sich in den Beylagen No.2.3.

So geschwinde unser Vater in die traurige Lage kam, Wittwer zu werden, so unmöglich war es bei seiner Handlung und Haushaltung, die durch seinen Fleiß eine bessere und ganz andere Richtung erhalten hatte, ohne Gehülfin zu seyn.
Er schritt zur zweiten Ehe mit

Anna Sybilla Gerdruth Schmidt
aus Drabeninderhöh im Homburgischen reform.Religion. Sie war die älteste Tochter des Bergvogds und Kanzleiraths Christian Schmidt, und Maria Catharina Loth geb. Lange aus Cölln (Beylage No.4.5.)

Sie war geb. 1715 Cop zu Werdohl den 20sten Mai 1737.

Sie starb zu früh im Kindbette den 10sten Novbr. 1746. Diese verehrungswürdige Mutter wurde nach Neuen Gesecke in der Soester Börde gefahren, und in der Kirche begraben, wo ich sie noch zu Grabe begleitete. Ihr Alter hatte sie nur auf 31 Jahre gebracht.

Sie war eine gesezte Frau von Körper und Geist, von rascher Entschliessung und Muth. Beständig allerwärts gegenwärtig, und zu einem solchen weitläuftigen Haushaltungsgeschäfte gleichsam gebohren, welchem sie binnen den 9 Jahren ihres Ehestandes überaus geschickt vorzustehen wußte, ohngeachtet sie vor und nach 7 Kinder zu erziehen hatte, wodurch ihre Last und Sorge vergrössert wurde. Die Kinder waren folgende.

1)Joh. Christian geb. 14.April1738
2)Anna Elisabeth Philippine geb. 10.August1739
gest.14.Julii 1740 wurde zu Neuen-Gesecke
getauft und in die Kirche zu Warstein begraben.
3)Joh.Wilhelm geb. 2.April1741
4)Frantz Albert geb. 27.Junii1742
5)Friedr.Carl Hermann geb. 15.October1743
6)Maria Catharina geb. --- Junii1745
gestorben 1748.

In diesen abermaligen Wittwerstande worin unser Vater zu seiner äussersten Betrübniß fiel, konte er um so weniger bleiben, da er so viele kleine Kinder zu erziehen hatte. Er entschloß sich zum drittenmal nach einer solchen Gehülfin umzusehen, die seine grosse Haushaltung zu regieren, und die Kinder zu pflegen fähig war. Er fand sie in der Person der ältesten Tochter des Prediger Hovius zu Camen. Er schritt also zur dritten Ehe mit

Eleonora Hovius aus Camen
Sie ist geb. den 30sten Merz 1720 (Beylage No.7.) Copuliert den 23sten Mai 1747. Sie wuste was es sagen wollte, eine geistliche ruhige Haushaltung, mit einer weitläuftigen zu vertauschen, und dabei gleich Mutter über 6 Kinder zu seyn, für sie und ihre Erziehung zu sorgen. Aber mit entschlossenen Muth gieng sie in diesen Stand und wirckte mit aller Anstrengung. Es fehlte ihr nicht an Verstand, Geschicklichkeit, Ueberlegung und Thätigkeit. Freudig fieng sie alles an, unermüdet fuhr sie fort. Waren gleich ihre Vorkinder hin und wieder an verschiedenen Orten zerstreuet, so mußte sie dennoch in Kleidungsstücken bald vor diesen bald vor jenen die Sorge tragen, diese wurde vergrössert da sie die Familie mit 5 Kinder vermehrte. Sie sind folgende.

1)Maria Wilhelmina geb. den 30.Julius1748
2)Amelia Hermina geb. den 18.Februar1750
3)Peter Gottfried geb. den 26.December1751
4)Johanna Eleonora geb. den 8.Decbr.1754
5)Christine ---- ---- 1758
starb aber bald.
6)Johann Theodor Adolph geb. den 28.Mai1762

Nun war die Anzahl der Kinder, nachdem eins aus der zweiten und eins aus der dritten starb zehn Söhne und Töchter, die sie alle ohne unbillige Vorliebe, das Eine wie das Andre behandelte, und die auch alle bis im Anfange dieses 1788sten Jahrs zusammen geblieben.

Zu Hause hatte unser Vater keine Gelegenheit seinen Kindern, außer zu Warstein Buchstabiren und Lesen lernen zu lassen. Er muste sie also bei Zeiten, so kostbar es auch war, alle an auswärtige Orte bringen lassen. Hieran ließ er nichts mangeln, er schonte keine Kosten, weil es ihm vorzüglich am Herzen lag, seine Kinder alles das erlernen zu lassen, was zu ihrem künftigen Erwerbe nöthig war. Er gab auch dahero einem jeden Freiheit sich auf die Zukunft ein Geschäfte zu erwählen. Vorerst sandte er seinen ältesten Sohn

Johann Anton Arnold in seiner zartesten Jugend nach Werdohl bei seinem Bruder, wo er etwa 7 Jahre blieb von da aber kam er nac Soest, bei seinem Oheim Schooff, und benutzte einige Jahre das Gymnasium. Die väterliche Absicht war, daß ich Theologie studieren sollte, in Hofnung daß ich die Möllersche Prediger Reihe zu Werdohl fortsetzen könne, welche 70 Jahre nacheinander von seinem Vater und Bruder war erhalten worden. Die damalige Lehrart auf Schulen, das ewige auswendig lernen, das beständige Latein, ohne Abwechselung mit andern schönen Wissenschaften, in den ersten 4 Klassen, mochten die Ursachen seyn, warum ich dem Studio feind wurde. In der Folge that es mir leid seinen Antrag nicht befolgt zu haben, weil ich später hin grosse Lust dazu bekam. Ich wurde also der Handlung gewidmet, 1748 nach Bremen gesandt wo ich bei Herrn Ribbentrop in einem Kost und Lehrhause, Rechnen, Schreiben, Buchhalten und französisch zu erlernen Gelegenheit hatte. Die Bestimmung war, ich sollte daselbst die Handlung erlernen, da aber bei meines Vaters ausgebreiteten Correspondence ihm in Frankfurth eine Condition für mich angeboten wurde, so muste ich nach einem anderthalbjährigen Auffenthalt Bremen verlassen, und im Januar 1750 nach Warstein zurück kommen, und sofort in Frankfurth am Mayn, bei die Hrn. du Fay und von Hofen die Handlungs-Condition auf 6 Jahre antreten. Die folgenden 4 grösseren Kinder waren indessen nach Camen geschickt, und gingen daselbst zur Schule, worunter der älteste Sohn

Johann Christian der sich zur Handlung widmete, nach Frankfurt geschickt wurde, um in der Pensionsanstalt zu Hanau die nöthigen Vorbereitungen zur Kaufmannschaft bei Hrn. Guerlange zu erlernen. Mir aber wurde von meinem Vater zu Frankfurt aufgetragen, für ihm eine Handlungscondition auszumitteln, welche ich zu Basel bei Hrn. Euler ausfündigte, wo denn mein Bruder die Reise nach der Schweiz fortsetzte. Vor seiner Zurückkunft ließ ihn unser Vater durch einen Theil Frankreichs reisen.

Als meine Lehrzeit bis auf 1 Jahr geendigt war, fand mein Vater für gut, mich mit Endigung des 5ten Jahrs nach Hause zu verlangen, theils um ihn in seinen Geschäften die sich vermehrten zu helfen, und die Reisen zu übernehmen, die ihm zu beschwerlich fielen, weil durch seine Abwesenheit die Arbeiten sich zu sehr häuften, theils auch weil seine Handlungsbücher voll geschrieben waren, und ihm keine Zeit übrig blieb, neue anzufangen und fortzusetzen. Ich muste zu dem Ende zu Frankfurt neue Bücher verfertigen lassen, und kam im Monat Januar 1755, nachdem sich mein Vater mit die Hrn. du Fay und von Hofen wegen dem 6ten Jahrs verglichen hatte, zu Hause, wo ich in meinem Leben nicht viel gewesen war. Hier blieb ich 5 Jahre, und versahe zugleich die Reisen in der Kupferhandlung, als auch zu seinen eigenen Kupferbergwerkern nach Stadtberge, Niederense im Waldeckschen, Hagen im Cöllnischen, Oberkaldenbach im Homburgischen, nach Bielstein im Homburgischen, wo auch ein Kupferhammer erbauet wurde, auch nach Olpe, wo ebenfals ein Hammer im Gange war. Zu Hause hatte unser Vater mit seinen Bedienten ohnedem alle Hände voll, ausser den einen Hammer, zu Hause hatte er längst vorher noch einen neuen bauen lassen, beide wurden einen grossen Theil des Jahrs Tag und Nacht betrieben. Hiezu kamen noch allerlei Geschäfte zum Nebenhandel, und erforderten eine grosse Correspondence. Seine Anlagen, und vergrösserte Haushaltung, erforderte auch allenthalben Raum, hin und wieder wurde gebauet, unter andern auch ein neuer Flügel zum Wohnhause, welcher 1755 fertig wurde. 1759 im October heirathete ich mit elterlichen Consens zu Lippstadt. Um diese Zeit wurde meine Stelle auf dem Comtoir zu Warstein, durch meinen ältesten Bruder 2ter Ehe, Joh.Christian wiederum besezt, der von Basel zurück kam. Wir sahen uns seit diesen Jahren wiederum zum erstenmal an dem Hochzeitstage. Der dritte Sohn

Johann Wilhelm, bezeigte Lust Jura zu studiren, nachdem er zu Camen so weit gebracht war, muste ich denselben nach der Universite Duisburg begleiten, hernach sezte er bald das Studium zu Halle fort. Er ließ sich zu Berlin bei dem grossen Examen prüfen, und kam als Referendarius bei die Regierung zu Cleve.

Unsern Vater wäre es Vergnügen gewesen, ihn als Regierungs-Director zu Lingen und Tecklenburg zu sehen, aber er erlebte diese Zeit nicht. Der vierte Sohn

Franz Albert, widmete sich der Medicin. Auch diesen sandte er nach Halle, erlebte aber seine Rückkunft nicht. Er reisete hernach nach Berlin, hielt sich daselbst so lange auf, bis er den Cursum Anatomicum absolvirt hatte.

Der fünfte Sohn

Friederich Carl Herman wählte die Handlung, und wurde auch von unserm Vater nach Hanau bei den Herrn Guerlange in Pension gesandt, und kam hernach bei die Hrn. du Fay und Gebr. Gogel in Frankfurt, von wannen er erst 1765 nach seines Vaters Tode retournirte. Auch für die Erziehung der Töchter sorgte er, daß sie Frauenzimmer-Arbeit, und hinetten Umgang mit der gebildeten Welt erlernten. Nachdem die jüngeren Kinder ebenfals verschiedene Jahre sich zu Camen aufgehalten hatten, sandte er seine älteste Tochter

Maria Wilhelmine in die Pensionsanstalt der Mad.Philippe nach Hanau, wo Gelegenheit war sich sowohl in allerlei noch nicht geübten Arbeiten hervorzuthun, als auch Musik, Tanzen und Zeichnen zu erlernen.

So sorgte unser Vater so lange er lebte für seine Kinder. Seine viele Arbeit brachte ihm Gewinn, der Segen des Herrn folgte seinem Geschäfte, derohalben wandte er auch so viel auf die Erziehung seiner Kinder, es mochte auch kosten was es wolle. Gewiß es gehört viel dazu eine Menge Kinder in der fremde zu unterhalten, und zu allen Bedürfnissen Rath zu schaffen. Aber in der That legte er mit Vergnügen sein Geld daran, wann es nur gut angewandt wurde. Aber überflüßige Ausgaben, und unnütze Verschwendungen, wären es auch nur Kleinigkeiten, waren ihm zuwieder. Seine Kinder musten ihm Rechnung über Ausgaben senden. Wenn aber auch für Ergötzlichkeiten darinnen etwas eingebracht wurde, so war es ihm nicht unangenehm. Er war sonst schaft, und verzärtelte seine Kinder nicht, ließ es aber an nichts mangeln. Auch selbst alsdann nicht, wenn gleich dieses oder jenes angeschafft wurde, was wohl entbehrt werden konnte. Er schaffte oft das an, wenn er sahe daß man ausserordentliches Vergnügen daran fand. Mehreres kann von einem rechtschaffenen Vater nicht verlangt werden.

Er war ein sehr arbeitsamer Mann, und seine Geschäfte waren groß und mühsam. Durch seine Anlagen und Betriebsamkeit wurden eine Menge Menschen mit ihren Familien unterhalten. Er hatte viele Hammergesellen und andere Leute in der Kost, hielt 3.4.5 eigene Karren, Pferde und Knechte, zum Transport der Kupfer und andren Waaren, und gebrauchte deren noch wohl 10 andre Fremde gegen Frachtgeld. Das beständige Auf- und Zufahren, die vielen Botens von den Werkern, die vielen Besuche von Handlungsfreunden, alles dieses verursachte weitläufige Geschäfte. Ich habe einst die Knapschaften auf den Bergwerken, Arbeiter auf den Kupferhämmern, Ertzfuhrwerck, Kohlfuhren, Köhler, Schmeltzer, Taglöhner und allerhand dazu gehörige Profeßionisten die an verschiedenen Orten in seinem Verdienst standen, zusammen gezählt und ihre ANzahl über 250 gefunden. Dieses alles zu übersehen, zu überlegen, und in behöriger Ordnung zu erhalten, erfordert einen arbeitsamen klugfen Mann, wie unser Vater war, der sich gemüßigt fand seine Correspondence bis in die späte Nacht fortzusetzen, ohngeachtet er Hülfe hatte. Aber diese viele Arbeiten machten ihn auch alt, vor der Zeit.

Er war nicht nur thätig sondern auch freigebig und dienstfertig gegen jedermann. Aufrichtig in seinen Ausgaben an Leute die es verdient hatten. Er unterstützte Arme und Nothleidende reichlich. Er half ohne sein Intresse seinen Nebenmenschen in dringenden Nothfällern, mit baaren Vorschuß, ohngeachtet er halb muthmassete nie etwas wieder zu erhalten, so auch oft in die Erfüllung kam, wovon die Bücher Zeugen sind. Mancher Redlicher ist hingegen durch voraus Bezahlung zum Verdienst geworden.

Er war aber auch gottesfürchtig. Morgens und Abends musten Kinder und Bediente sich zum Gebet versammeln, wo unsere neulich verstorbene Mutter das Gebet verrichtete. Kein Sontag wurde versäumt, wo nicht gelesen, gebetet und gesungen wurde. Entweder der Vater, oder die Mutter lasen Predigten. In Ansehung der Kirche, insgemein bei Feiertagen, und der Communion hielten sie sich zur reformirten Gemeinde zu Lippstadt. So handelte er als Muster eines rechtschaffenen Mannes, und so war er Beyspiel seiner Kinder zur Nachfolge. Der Krieg gab seiner Gesundhen harte Stösse. Er war furchtsam für Krieger. Als ich noch bei ihm war, ereigneten sich viele widrige Vorfälle. Abgestrichene Haufen, bald Husaren bald Infanteristen, bald von der französis. bald von der alliirten Armee, schlichen sich aus den Lagern, kamen bei Tage und auch Mitternachts, und setzten uns alle durch ihre Brutalität in Schrecken und Verlegenheit, weil das Wohnhaus von der Stadtseite in etwa abgelegen war. Verhinderten wir gleich seine Gegenwart, so verursachten ihm diese streifende Anfälle doch Nachtheil an seiner Gesundheit. Eben so empfand mein ältester Bruder nachdem ich schon 1759 in Lippstadt war, viele dergleichen Anfälle, die er um den Vater zu schonen, selbst abwenden muste. Unter andern fügte es sich zum Unglück, daß einst alliirte Freitruppen auf dem Hause und Hofe waren, als sich eine französische Parthei näherte. Jene verliessen das Haus, und beide Parteien feuerten gegen einander. Bei der gelegenheit flogen die Kugeln durch die Fensterscheiben. Die Franzosen welche jene vertrieben, drungen hernach ins Haus, durchsuchten dasselbe unter dem Schein, als wären noch Alliirte verborgen. Da aber niemand da war, forderten sie unsern Vater vor die Thür, und warfen ihm bald vor, daß er mit den Feiden Correspondirt, bald daß er sie in seinem Hause beherbergt habe. Diese Aeusserungen waren ihm sehr befremdend und ungerecht, da er aus Furcht vor Erbrechung der Briefe, nicht einmal offenbar bekannte Kriegsangelegenheiten zu schreiben, sich von Anfang des Krieges vornahm, und sein Haus auch für jede Art Truppen nicht verschliessen durfte. So unschuldig er auch war, so muste er dennoch draussen, ohne sich einmal ankleiden zu können, am Feuer bei der Wache stehen, und auf Befehl des so bekannt gewesenen strengen Menschenhassers, General Maupeau, folgenden Morgen auf einen Wagen unschuldiger Weise bei kalter Witterung bis nach Siegen 17 Stunden weit fahren lassen. Loskaufen wollte er sich vor der Abreise nicht, um nicht in den Verdacht als Schuldiger zu seyn. Sein Sohn wollte statt seiner nicht angenommen werden, deshalben muste er selbst sich auf sein gutes Gewissen verlassend, wegschleppen lassen. Nach ein paar Wochen gab ihm der General selbst die Freiheit nach Hause zu reisen, nur sollte er ein bei seinem Hause von den Feinden todtgeschossenes Pferd eines Cavalleristen mit 100 Ducaten bezahlen. Der Himmel weiß, wo das Pferd todtgeschossen worden, aber man bezahlte die 100 Ducaten, und darauf kam unser Vater zu Hause, dessen Arrest seine Freunde und Correspondenten in Siegen, auf alle Art erträglich gemacht hatten. Aber dieser Umstand verursachte seiner Gesundheit heimlichen Schaden. Sie war von dieser Stunde an, nicht mehr so dauerhaft wie vorher. Die Folgen bewiesen es. In der letzten Hälfte des 1762sten Jahrs äusserte sich Geschwulst, die sich in eine Wassersucht verwandelte, die ihm auch den Todt zuwege brachte. Er starb zu unserm Leidwesen am 30sten Januarii 1763, war froh daß er den Frieden erlebte, und brachte sein Alter nur bis ins 59ste Lebensjahr.

Nach seiner Verordnung wurde sein Körper nach Soest gefahren, und in das Grab seiner ersten Frauen in der Sanct.Pauli Kirche eingesenkt, wohin ihn auch die drei ältesten Kinder zu Grabe begleiteten.

Er ließ seinen 10 Kindern, die Früchte seines Fleisses und erlebte nur zwei Enkeln von seinem ältesten Sohn, wovon er den ersten selbst zur Taufe hielt, und ihm den Namen Joh.Theodor gab.

So wurde also unsre Mutter, nachdem sie nur 15 Jahr 8 Monate in dieser Ehe gelebt, in den traurigen Wittwenstand gesetzt. Sie hatte für 5 leibliche Kinder zu sorgen. Das ganze Vermögen wurde recht freundschaftlich mit brüderlicher Liebe auseinander gesezt und getheilt, nur die Bergwerke wovon man aber einige eingehen lassen blieben gemeinschaftlich. Die Mutter wurde für ihrer Kinder Antheil, Besitzerin und Vormünderin, welches sie mit vorzüglicher Ordnung, Genauigkeit und Sorgfalt bis an ihr Ende administrirte.

Sie fuhr fort für die Wohlfahrt ihrer Kinder zu sorgen. Bei näherem heranwachsen derselben sandte sie auch ihre übrigen Töchter in die Fremde, und zwar die zweite
Amelia Hermina nach Hanau in Pension bei Mad.Chatong, und die jüngste
Johanna Eleonora, unter mein und meiner Frauen Begleitung nach Cassel bei Madame Balfeur. Ihr Sohn
Peter Gottfried widmete sich der Theologie, nachdem er zu Camen auf der Schule gewesen war, und reisete erst nach Duisburg, dann nach Halle.

Ihr jüngster Sohn
Joh.Theodor Adolph, wurde zu Lippstadt und Bielefeld zur Schule geschickt. Er wählte die Handlung, reisete 1776 nach Frankfurt in die Pensionsanstalt bei Hrn.Pfeil. Erlernte 1778 die Handlung auf dem Metzlerischen Contoir, wo er nach seinen Lehrjahren als Handlungs Bedienter blieb und 1784 nach Bielefeld zu seiner Mutter zurück kam, wo er mit seinen Schwager Nottebohm die Handlung trieb, und die Reisen übernahm.

Nunmehro erlebte unsre Mutter, daß alle ihre Kinder vor und nach in den Jahren 1776, 1770, 1773, 1777 bis auf den jüngsten Sohn verheiratet wurden. Der zweite Bruder Christian wurde nach der Theilung Besitzer des Kupferhammers zu Warstein, dem die Mutter in der Haushaltung bis 1770 aßistirte, nachdem jender sich 1769 verheirathet hatte. Dem Bruder Friederich Carl, wurde das halbe Haus und Güter nebst dem ganzen Kupferhammer zum Bielstein im Homburgischen zugetheilt, wo er sich etablirte. Die andre Halbschied gehörte nebst einigen Reckhämmern, der darauf wohnenden Frau Wittwe Schmidt, der n Ehemann ein Bruder von der Mutter dieser Kinder 2ter Ehe gewesen, die er nachhero heirathete, und den Kupferhammer in einen Eisenhammer verwandelte.

Der Bielefelder Kupferhammer wurde nach des Vaters Tode mit Adolph Nottebohm, der erst auf dem Kupferhammer zu Warstein diente, hernach des Freiherrn von Hoesch Factor auf der nahe dabei liegenden Eisenhütte wurde, in Compagnie gekauft und getrieben, woselbst er also hinreisete. Unsrer Mutter fiel diese Hälfte zu. Der Hammer wurde nachhero neu gebaut, und Adolph Nottebohm starb im Decbr. 1771. Er vermachte seinen halben Theil des Hammers an seinen Vettern Abraham Nottebohm, der hernach die jüngste Tochter Johanne Eleonore Möller heirathete, und daselbst ein neues Haus bauete. Hier reisete unsre Mutter also hin.

Gleich von erster Stunde an, bis zu ihrem Ende nahm sie sich der Haushaltungsgeschäfte daselbst eben so unermüdet an, wie sie von je her gewohnt war. Diese Haushaltung vergrösserte sich auch hier von Jahren zu Jahren, da ihre Tochter die Familie mit sieben Kindern vor und nach bereicherte. Die Mutter war nun ruhig da sie alle ihre Kinder versorgt hatte. Aber das herannahende Alter veranlaste abwechselnde Unpäßlichkeiten, so gesund wie sie auch sonst von je her gewesen war. Sie verlohr aber dennoch ihre Thätigkeit nicht, ließ es vielmehr aufs äusserste ankommen, ehe sie die Arbeit verließ, hörte ungerne wenn man ihr bedeuten muste, daß sie wegen ihrer Unpäßlichkeit in der Stube bleiben müsse. Nachdem sie über 17 Jahr hier gewohnt nahm sie in den letzten paar Jahren merklich ab, schon 1787 fieng sie an sehr schwächlich zu werden, und ihre Krankheit wandte sich zum Geschwulst, woraus die Wassersucht entstand. Diese Krankheit war dabei abwechselnd. Bald war sie bettlägerig bald wieder auf, und befand sich erträglich. Sie ließ sich alsdenn in den Garten führen, und besah die Früchte ihres Fleisses, zulezt nahm die Krankheit überhand. Sie sorgte für Ordnung in Absicht ihrer Nachlassenschaft, legte ihre Todtenkleider in Bereitschaft, bestellte ihr Haus weil sie wuste daß sie bald sterben muste, obgleich sie es den Anwesenden nicht merken ließ. Ihre auswärtigen Kinder besuchten sie, de- nen sie von ihrer Nachlassenschaft, die sie ins Reine gebracht, Nachricht gab, gleichsam als wollte sie Abrechnung halten, Red und Antwort von ihrer Verwaltung geben, und zeigen, wie sie als rechtschaffene Mutter gehandelt habe, und so nahm sie beherzt und getrost Abschied von ihnen. Der Besuch der Prediger war ihr angenehm. Ihre Unterredungen ihre Trostsprüche, wuste sie vielfach aus der Schrift zu unterstützen, ihre Geisteskräfte verliessen sie nicht. Der Todt ihrer Tochter Amaila, Wittib Amtm. Homberg, die 4 Monat vor ihr zur Ewigkeit gegangen war, gieng ihr zwar nahe, weil die Kinder Elterlos wurden, doch fassete sie sich, und geduldig seufzte sie, ich werde ihr bald nachfolgen. Acht Tage vor ihrem Ende nahm der Geschwulst so stark zu, daß sie kaum Athem schöpfen konnte, und dabei viele Schmerzen empfand, weshalben sie um Linderung zu erhalten, auf Anrathen der Aerzte darinn willigte, sich das Wasser abzapfen zu lassen, welches ihr grosse Erleichterung und neue Munterkeit verschafte, dabei wuste sie aber wohl daß ihre Tage bald zu Ende eilen würden, denn sie kante die Krankheit gar zu gut. Sie entschlug sich nun auch in ihrem Leben zum erstenmal allem was Welt heist, da sie bis dahin noch nach diesen und jenen zu fragen, und dies und das zu errinnern gewohnt war, auch noch kleine Handarbeiten verrichtet hatte. Es war so ihre Gewohnheit, da sonst die Hausgeschäfte durch ihre Tochter jederzeit thatig genug besorgt wurden. Nun sahe sie ihren Erlöser stundlich entgegen, und er war da, als sie den 7ten August dieses Jahrs so sanft und ruhig einschlief als ihr Character und Leben sanft und ruhig gewesen war. Sie erreichte ein Alter von 68 Jahr und 4 Monaten.

Schon früh in ihrer Jugend fieng sie an emsig in Geschäften, aber auch begierig auf theologische und historische Kenntnise zu seyn, worinn ihr eigener Vater ihr Genüge leisten konnte, und welches sie durch Lesung der dahin einschlagende Schriften zu unterhalten wuste. Was sie las, das war auch auf Lebenslang bei ihr eingeprägt, ihr Gedächtniß war ganz ausnehmend, und bewunderns werth. Daher wuste sie was in der politischen Welt vorfiel, die Genealogie aller hohen Haupter, Fürsten Grafen und Herrschaften, aus älteren und neueren Zeiten, aufs genaueste zu erzehlen, wenn die Rede davon war. Die ganze Kirchengeschichte war ihr so läufig, wie einem der sie studiert hatte. In der Historie überhaupt war sie sehr gut bewandert. Sie war gottesfürchtig, und in den Schriften des alten und neuen Testaments recht gründlich, so wie in ganzen theoregischen Fache überall erfahren. Wie oft sind nicht wir ältere Geschwister Zeugen ihrer mit so vielen theils Gelehrten Männern aus allen Religionen geführten Gespräche und Vertheidigungen ihrer Sätze gewesen, die einige Stunden fortwährten! Mit wie vielen Sprüchen wuste sie den Beweiß so zu führen, ohne die Bibel in die Hand zu nehmen ! wodurch sie ihre tiefe Einsicht in der Theologie zu erkennen gab. Fast alle Gesänge sang sie ohne Buch. Nie hat sie seit meiner Jugend an, bei dem Morgen- und Abendgebät, ein Buch in der Hand gehabt, wozu sie noch immer einen passenden Gesang auswendig hinzu fügte. Gottesfurcht und Religionsgespräche waren ihre Freude und Lust. Gegen Stolz und Verschwendung hatte sie Abscheu.

So war und so blieb sie bis an ihr Ende, ihren Kindern Beispiel zur Nachfolge. Sie behauptete die größte Mäßigkeit im Leben, und trueb das, was öconomisch heist, fast zu weit. Sie that alles lieber selbst, bis zur mindesten Kleinigkeit, ehe sie ihre Töchter dazu anführte, es rührte dieser Fehler aber aus übermäßiger Betriebsamkeit her.

Sie erlebte 6 Vorkinder, deren Erziehung ihr auflag, und 17 Stief-Enkeln, auch 6 leibliche Kinder, und 28 Enkeln. Mit den Schwiegersöhnen und Schwiegertöchtern war die Anzahl 66, die ihr den Namen Mutter oder Großmutter beilegen musten. Bei ihrem Absterben waren noch am Leben, 23 leibliche, und überhaupt 37 Enkeln, deren Zahl hernach noch mit eins vermehrt wurde.

Zulezt wollen wir miteinander noch einen Blick auf unsre Eltern zurück werfen, und uns das vorzüglichste grosse Glück in Erinnerung bringen, welches wir durch ihre Nachlassenschaft angeerbt haben, so werden wir finden daß wir auch gesunde Eltern hatten, die gesunde Kinder hinterliessen, welche Gesundheit wir nächst Gott unsern Eltern zu verdanken haben. Welch eine grosse Wohlthat, welch ein unschätzbares Glück ist nicht die edle Gesundheit auf dieser Welt. Welch ein unaussprechlicher Segen, von gesunden Eltern gebohren zu seyn, die wachsam für die zarte Jugend sorgen, und sie für Verwahrlosung an ihren Gliedern sichern. Wir wissen uns kaum in unsern Leben zu erinnern daß unsre Eltern bei aller ihrer Arbeit und Sorge krank gewesen sind. Wir Kinder wissen uns von Jugend auf bis auf diese Stunde kaum zu entsinnen, weder in geringe noch in gefährliche Krankheiten verfallen zu seyn. Nichts fochte uns in unserer Jugend an. Dieses Glück geniessen wir noch, ja auch augenscheinlich die noch lebende Kindeskinder.

Werfen wir dagegen unsern Blick auf so viele andre Eltern, wo der eine oder andre von Natur einen kränklichen Körper hat, so werden wir es auch insgemein auf die Kinder nachgeerbt finden, und wie viel Gram, wie manchen Seufzer, wie manche traurige und kummervolle Stunde dies, theils Eltern theils Kinder verursacht, lehrt der Augenschein. Welch gesunder Mensch fühlt nicht Mitleid über die Ansicht solcher Kinder, die gebrechlich sind, und auch so aufwachsen. Ueber Kinder, die ihre Augen, ihr Gehör, ihren Verstand, durch Krankheit, durch Zufall oder durch Geburt verlohren haben. Gewiß bei diesen traurigen Anblicken, kann kein rechtschaffener Mitmensch gleichgültig seyn. Es fühlt alsdenn erst der nachdenkende Gesunde recht lebhaft, daß er ein mit allen Schätzen der Welt nicht zu bezahlendes Glück nemlich die edle Gesundheit besitzt, die er von seinen Eltern erbte, wofür er sie lebenslang segnet.

Aber freilich besitzt unser sonst so fester und gesunder Bruder Franz Albert diese dauerhafte Gesundheit jetzt leider nicht mehr. Wir wissen aber das der besondere Zufall eines Schlagflusses die Ursache ist, die seinen gesunden Zustand so merklich verändert und zerrüttet hat. So starb auch neulich leider zu früh unsere Schwester Amalia, die verwittwete Amtmann Homberg an einer schwindsüchtigen Krankheit, aber wir wissen auch daß es kein angeerbter Naturfehler bei ihr war, sondern daß sie diese Krankheit durch ihren vor ein paar Jahr an der Schwindsucht verstorbenen Mann sich offenbar zugezogen hatte.

Endlich lebten unsere Eltern auch von ihrer Jugend an, bis zu ihrem Ende, mäßig und ordentlich. So waren sie auch in diesem Fall für ihre Kinder und Kindeskinder

Beispiel zur Nachfolge.


Joh.Theodor Möller zu Warstein.
Seine Kinder und Kindeskinder
aus erster Ehe.
  1. Joh. Anton Arnold Möller geb. den 10.Mai 1732. Cop.23.Oct. 1759 mit Maria Catharina Nottebohm in Lippstadt. Geb. 26.Mai 1740. (Beilage Nr.9.)
    Davon folgende Kinder.
    1. Joh. Theodor geb. 18.Jun.1761. gest. 12.Febr. 1763.
    2. Anton Wilhelm Peter geb. 25.August 1762, studierte zu Duisburg Theologie. War seit Jan.1784 als Amtsgehülfe bei dem Prediger Mesmer zu Dresden. Wurde den 29sten Jul.1784 einhellig zum reformierten Prediger in Lippstadt erwählt, und trat den 5.Mai 1785 diesen Dienst an. Wurde Doctor und Professor Theologia zu Duisburg. Nachdem er von Berlin das Patent erhielt reisete er 1788 Ostern dahin ab.
    3. Eleonore Christine geb. den 23sten Decbr.1763.
    4. Christian Theodor geb. den 5ten Jul.1765. gest. 6.Sept.1767.

    Aus zweiter Ehe.
  2. Joh.Christian geb. 14.April 1738 wohnt zu Warstein auf dem Kupferhammer, welche Fabrique er noch durch Anbauung eines Hammers, einer Schmeltzhütte, und mit andern Handlungen vermehret hat. Cop. 21sten Mai 1769 mit Juliana Amalia Eberhardi des Predigers Joh.Adolph Eberhardi in Lippstadt 3te Tochter. Er war vorhers 12 Jahr Prediger in Gronau, und 31 Jahr in Lippstadt, starb den 11ten April 1784 alt 71 Jahr 10 Mon. Ihre noch lebende Mutter ist, Christina Maria Hofmann, Tochter des Raths und Richters Reinhard Hofmann zu Gronau - Ihr Großvater war Casparus Eberhardi aus Siegen herstammend, 33jähriger Prediger in Lippstadt starb 1752 alt 69 Jahr. Ihre Großmutter mütterlicher Seits war, Anna Chatharing Schorer.
  3. Anna Elisabeth Philippine geb. 10.Aug.1739, gest.14.Jul.1740.
  4. Joh.Wilhelm geb. 20.April 1741 studierte 1756 Jura zu Duisburg 1757 bis 1761 zu Halle, hielt sich von Ostern 1762 ein Jahr bei den Herrn Doctor Juris Schoof zu Soest auf, war 1763 bis Herbst 1765 Referend. bei der Clevischen Regierung, gieng nach Warstein und im Mai 1766 auf ein Jahr nach Berlin, wo er sich dem grossen, Examen unterwarf, wurde 1767 im Mai als Regierungsrath in Minden, und im Herbst 1772 als Regierungsdirector in Lingen ernannt, woselbst er wohnhaft. Den 15ten Nov.1772 wurde er verheirathet mit Anna Christina Adriana Hofmann geb. 8.Merz 1746. Ihr Vater ist Moritz Casimir Hofmann. Richter zu Ulsen, und ihre Mutter Aleida Lebuina, geb. Souri. Hievon folgende Kinder.
    1. Theodor Moritz. geb. 4.Febr. 1774.
    2. Johann Christian Wilhelm. geb. 27.Jan. 1776.
    3. Sybilla Alleida Lebuina. geb. 1.Merz. 1778.
    4. Eleonora Reinhardina Juliana. geb. 28.Aug. 1781.
    5. Franz Ant. Christian Ludewig. geb. 28.Oct. 1785.
    6. Friederica Wilh. Johanna geb. 8.Jul. 1787.
  5. Franz Albert geb. 27.Mai 1742. Medicin-Doctor in Brilon. Cop. 11.Jul. 1780 mit Maria Catharina Ulrich aus Brilon geb. 6.Novbr. 1759, älteste Tochter von Conrad Hermann Ulrich und Alouisa geb. Bigge- leben beide Eltern sind gestorben. Die Kinder sind
    Juliana Amalia Margaretha geb. 19.April 1781.
    Noch 2 Söhne und 1 Tochter.
  6. Friederich Carl Hermann geb. 15.Oct. 1743 wohnt zu Bielstein im Homburgischen, 8 Stunde diesseits Köln, und treibt verschiedene Eisen und Reckhämmer. Diese Waar wird über Köln weit in andere Länder zu Was- ser versandt. Er heirathete im Junii 1767 daselbst die Wittwe Sybilla Magdalena Schmidt, geborne Bellingrod. (Beilage No.5.6.) geb. 1732. Die Kinder sind folgende.
    1. Joh. Wilhelm Christian geb. 1768. gest. 1781.
    2. Joh. Fried. Heinrich geb. 1769.
    3. Wilhelmine Johanna Carolina geb. 1772.
  7. Maria Catharina geb. 1745. gest. 1748.

    Aus dritter Ehe.
  8. Maria Wilhelmina geb. 30.Jul.1748, Cop. 25.Nov.1767 mit Joh.Philip Ludw. Probsting Med.Doct. in Camen, so geb. 26.Mai 1735. (Beilage No.8) hievon folgende Kinder.
    1. Joh.Christian Theodor geb. 28.Aug.1768, gest. 3.Oct.1769.
    2. Joh.Franz Wilhelm geb. 9.Dec.1769.
    3. Anna Maria Eleonora geb. 24.Sept.1771.
    4. Joh.Peter Abraham geb. 9.Merz 1773, gest. 4.Febr.1774.
    5. Joh.Christian Gottfried geb.d. 17.Sept.1774.
    6. Friederich Conrad geb.28.Febr.1775 gest. 12.Nov.1777.
    7. Joh.Peter Abraham geb. 29.April 1777.
    8. Juliana Amalia Johanna geb. 13.Nov.1779.
    9. Theodor Anton geb. 13.Jan.1782.
    10. Christina Antonetta Sophia geb.14.Jan. 1784.
    11. Wilhelmina Elisabeth Friederica geb. 4.Jun.1786.
    12. Joh.Friederich Wilhelm geb.19.Sept.1788. lezterer wurde nach der Großmutter Tode gebohren.
  9. Amalia Hermina geb. 18.Febr. 1750 gest. 3.April 1788, verheiratet den 2.Febr. 1770 in Lippstadt mit Joh.Christoph Homberg Amtmann daselbst, starb den 25.Mai 1785 alt 44 Jahr. Sein Vater war Joh.Christoph Heinrich Homberg Justitzbürgermeister in Plettenberg. Seine Mutter war Susanna Schmitz Enkelin von Bürgermeister Peter Schmitz und Tochter des Bürgerm. Joh.Conrad Schmitz in Lippstadt. Sie starb zu Plettenberg den 10.Sept.1888 im 75sten Jahr, die hinterlassenen Waysen sind.
    1. Joh. Heinrich Arnold geb. 6.Nov.1770 gest. 3.Jul.1773.
    2. Susanna Eleonora geb. 12.April 1773.
    3. Johanna Catharina Wilhelmina geb. 29.Sept.1775.
    4. Peter Christian geb. 8.Jan.1778.
    5. Heinr. Wilhelm Christoph geb. 2.Junii 1781.
    6. Christina Amalia geb. 13.Jan. 1785.
  10. Johanna Eleonora geb. 8.Decbr. 1754, Cop. 22.Febr. 1773 an Abraham Nottebohm aus Lippstadt geb. 25.Aug. 1748. (Beilage No.9) 1761 kam derselbe nach Hanau bei Herrn Guerlange 1763 auf das Contoir der Herren Metzler in Frankfurt. 1768 in die Handlung der Herren Nedermayer und Vogd in Amsterdam. 1770 trat er mit der Hand- lung des Herrn Jan Kruse zu Amsterdam in Compagnie, bauete auf dem Kup- ferhammer bei Bielefeld ein Wohngebäude, reisete bis 1779 wechselweise nach Amsterdam, wo er denn zu Hause stets blieb, und noch ansehnliche verschiede- ne Handlungsgeschäfte treibt.
    Die Kinder aus dieser Ehe sind folgende
    1. Marie Christine Eleonore geb. 11.Decbr.1773.
    2. Catharina Wilhelmine geb. 24.Mai 1776.
    3. Juliane Adriane Amelie geb. 3.Febr. 1779.
    4. Juliane Antonette geb. 3.Jan. 1781.
    5. Joh. Abraham geb. 15.Junii 1783.
    6. Johanna Carolina geb. 14.Junii 1785.
    7. Diederich Wilhelm geb. 24.Dcbr. 1787.
  11. Peter Gottfried geboren 26.Decbr. 1751, ist seit 1775 ref.Prediger zu Breckerfeld. Cop. den 4.Febr. 1777 mit Johanna Maria Anto- nette Volckmann aus Elberfeld, geb. 1753 16.Junii. (Beilage No.7:)
    Kinder.
    1. Maria Eleonora Antonetta geb. 5.April 1778.
    2. Johann Peter Wilhelm geb. 24.April 1780.
    3. Carl Friederich geb. 27.Dec. 1783, gest. 8.Merz 1786.
    4. Joh.Theodor Gisbert Adolph geb. 5.Oct. 1785.
  12. Christine geb. 1758, welche jung gestorben.
  13. Theodor Adolph geb. 28.Mai 1762, ist noch unverheirathet zu Bielefeld auf dem Kupferhammer.

Die Zahl der sämtlichen Enkel ist 46,
und der Lebenden 38.


Beilage Nr. 1.

Beim Abschreiben der Familien-Beilagen, finde ich sie zu weitläufig, um aus jedem Geschlecht alle Verheiratungen der Nebenlinien mit ihren Kindern und Enkeln anzuzeigen. Es kommt auch bei dem bürgerlichen Stande so ge- nau nicht drauf an. Ich habe also nur die gerade Stammlinie verfolgt, und mich nur hin und wieder, wo ich weiß, daß man es wünschte, oder wo noch leben- de Familien sind, ausgedehnt, sonst aber so viel als möglich eingeschränkt.

Familie Möller

Andreas Möller

Kaufmann in Elberfeld. Gestorben den 2ten Octbr. 1703. War verheirathet mit Anna Raukamp gestorben den 29sten Jan. 1713. Hievon stammen 5 Kinder.
  1. Helena verheirathet an den Kaufmann Schlösser
  2. Catharina verheirathet an Henrich de Foy wovon Marcus und Esgen herstammen.
  3. Antonius Möller geb. 1677 Prediger in Werdohl der hernach folgt.
  4. Anna Möller geb. den 16ten Febr. 1676 gest. den 9ten Jan. 1752, alt 76 Jahr war erstlich verheirathet den 1sten Mai 1702 an Emanuel Hoffmann aus Heidelberg geb. den 1sten Jan. 1668 und gest. im nämlichen Jahr den 5ten Novbr. ohne Kinder zu hinterlassen. Zur zweiten Ehe heirathete sie den 11ten Jan. 1704 in Elberfeld, Caspar Andreas Möller. Sohn des Professors Andreas Möller aus Bremen, geb. in Bremen den 16ten April 1667 und gest. den 13ten Merz 1722.
  5. Eine Tochter an den Kaufmann Rosen verheirathet.

Von obiger Anna Möller zweiter Ehe stammen 4 Kinder.
  1. Anna Catharina Möller geb. 1705, den 3.Sept. gest. 1781 den 17ten Merz war verheirathet mit Andreas Raukamp Prediger in Erckradt, wovon 2 Kinder herstammen.
    1. Anna Maria Elisabeth Raukamp geb. den 8.Merz 1734 Cop. den 8.Febr. 1764 an Peter Ulenberg in Elberfeld.
      hievon 3 Kinder wovon 2 gestorben.
      1. Anna Maria Louisa geb. 1766 den 2.Jan. gest. 1760 20.Dec.
      2. Anna Catharina Wilhelmine geb. 1768 2.Jul. gest. 1769 6.Jul.
      3. Peter Caspar geb. 1770 den 13.Junii.
    2. Ludwig Raukamp in Elberfeld geb. 1735 den 16ten August. Cop. 1760 den 9.Jul. mit Jacobina Anna Catharina Pauli- na Maryloe eb. in Cleve den 17ten Oct. 1739.
      Hievon folgende Kinder.
      1. Joh. Engelbert Ludewig den 15ten Mai 1761.
      2. Anna Maria Elisabeth geb. 20.Oct.1762 gest. 26.Aug.1764.
      3. Sara Wilhelmina Elisabeth geb. den. 9.Aug. 1766.
      4. Joh. Peter Jacob geb den 12.Nov. 1768.
      5. Maria Elisabetha Christina geb. den 5.Oct. 1770 gest. den 3. Jun. 1774.
      6. Georg Wilhelm geb. den 3.Merz 1773.
      7. Johanna Maria Catharina geb. den 20.Mai 1775.
      8. Peter Daniel Adolph geb. 25.Merz 1777 gest. 28.Aug. 1781.
  2. Anna Möller geb. 1717 gest. den 26.Jan. 1744. Cop. den 28sten Nov. 1742 mit Clemens Arnold Ingenohl davon eine Tochter Anna Maria Catharina geb. 29.Nov. 1743 so an den Schiffer Engels verheirathet.
  3. Helena Gerdrut geb. 1711 gest. ohnverh. den 22.Jun.1781.
  4. Eleonora Möller geb. den 1.Jun. 1713 ledig.
Antonius Möller
Ein Sohn von den vorhin bemeldeten Andreas Möller, geb. 1671 gest. den 22. Septbr. 1728 alt 58 Jahr. Er war 31 Jahr ref. Prediger in Werdohl. Er lebte in 3 Ehen. In der ersten Ehe Cop. den 4ten Jun. 1697 mit Anna Gerdruth Lenhof aus Wesel. Siestarb bei der ersten Entbindung nebst dem Kinde den 25.Decbr. 1698, und wurde nur 28 Jahr alt.

In der zweiten Ehe Cop. den 12.Mai 1700 mit Helena Lange aus Cöln (Beilage Nr.4.) starb 1707 den 11ten Aug alt 38 Jahr.

In der dritten Ehe mit Anna Eickel aus Elberfeld, geb. 1673. Cop. den 2ten Mai 1717. Sie starb 1766, 1.Merz in Werdohl alt 93 Jahr, ohne Kinder.

Aus der zweiten Ehe stammen 2 Söhne, als:

  1. Jacobus Antonius Möller, geb. 1702 gest. 1768 den 29sten Merz alt 66 Jahr. Er war 39 Jahr Prediger in Werdohl. Er heirathete im Febr. 1731 Maria Agnes Brücher Tochter des reform. Predigers aus Freudenberg bei Siegen. Sie starb ohne Kinder zu hinterlassen den 7.Febr. 1780 zu Hilbeck ohnweit Camen alt 79 Jahr 6 Wochen.
  2. Johann Theodor Möller geb. 1705, gest. den 30.Jan. 1763, wohnte zu Warstein auf dem Kupferhammer wie vorhin gemeldet worden.

Beilage Nr.2
Familie von Büren
Die Zahnsche Familie hat in die von Bürensche geheirathet.
  1. Johannes von Büren, war verheirathet mit Catharine von Wicht. Sie lebten in der Ehe Anno 1440 - von ihren 3 Kindern folgt in der Stammreihe.
  2. Robbert von Büren Bürgermeister in Unna war verheir. mit Anna Hartnegel, wovon 2 Kinder. Clara starb 1579 und wurde 80 Jahr alt. Sein Sohn
  3. Eberhard von Büren war Bürgermeister zu Unna, starb den 15ten August 1581 alt 70 Jahr. Verheir. mit Anna von Wern. hievon 12 Kinder. Eine Tochter Catharina wurde an Hermann von Rodinghausen Hr. zu Bruchhausen bei Unna verheirathet. Margaretha heirathete Arnold von Friesendorf Herr zu Herdicke und Cotten, und eine Tochter wurde an von Schryck Herr zu Aspern bei Rees im Clevischen verheirathet. Ein Sohn
  4. Winold von Büren war Bürgermstr. zu Unna gest. den 1.Mai 1615. Dieser hatte das Salzwerk zu Bruchhausen bei Unna angelegt. Dies Gut ist bis dahin noch im Besitz der Zahnschen Familie. Er war verheir. mit Elisabeth Brecht aus Hamm welche 1611 gestorben. Von seinen 4 Kindern war Winold Bürgermstr. zu Unna gest. 1663 alt 81 Johr. Elisabeth gest. 1657 war verheir. an von Michels in Tangen zu Soest, und ein Sohn
  5. Andreas von Büren Richter Unna geb. 1580 den 10 Junii wurde 1606 verheir. mit Anna Schmitz Tochter des Richter Schmitz in Unna. Hievon stammen 12 Kinder, davon folgt hier
  6. Clara von Büren geb. den 5ten Febr. 1620. Sie hat 5 Jahr mit dem Rittmeister Diederich von Horst in der Ehe gelebt, und heirathete nach dessen Tode 1646 den 22sten Nov. Balthasar Conrad Zahn Bürgermstr. zu Unna, und Landsyndicus der Ritterschaft und Städten der Grafschaft Mark. Er hat geschrieben de Mendacus und de Iure & de Iurisdictione Municipalium. Sie starb 1607 den 11ten Kulii und er 1665 den 25sten October alt 49 Jahr. Hievon
  7. Diederich Ernst Zahn dessen Tochter Clara Catharina an Joh. Theodor Möller zu Warstein zur ersten Ehe verheirathet wurde.

Beilage Nr.3
Familie Zahn
  1. Balthasar Zahn in Iserlohn starb 1581. Anna Habbelle war seine Ehefrau gest. 1585 den 1sten Jan. Davon ein Sohn
  2. Balthasar Zahn Richter zu Unna geb. 1565, gest. den 10.Jul. 1623 wurde verheir. 1595 mit Anna Rademacher des Bürgermstr. Henrich Rademacher zu Unna Tochter. Sie starb 1651 den 23.Jul. alt 76 Jahr. Sie hatten 10 Kinder, der Sohn Eberhard geb. 1599, 27.Octbr. gest. 1671 nahm die lutherische Religion an, und wurde der Stammvater der jetzigen Zahnschen Familie in Unna. Er hinterließ auch 10 Kinder. Sein Sohn Balthasar Caspar Richter zu Unna, war Besitzer des Saltzwerks zu Bruchhausen. Von obigen Balthasar Zahn Nr.2. war auch der Sohn
  3. Balthasar Conrad Zahn geb. 1616 den 14ten August Bürgermstr. zu Unna, heirathete 1646 den 22.Nov. Die vorhin bemeldete Clara v.Büren. Er starb 1665 den 25.Octbr. und Sie 1767 den 11ten Julii. Hievon stammeten auch 10 Kinder worunter ein Sohn
  4. Diederich Ernst Zahn, geb. den 2ten Sept. 1659. Er war Auditeur bei dem GEneral Briquemaux in Lippstadt 1695 wurde er Bürgermstr. und bekleidete dieses Amt 26 Jahr. 1717 wurde er Königl. Steuerrath 1692 den 14ten April heirathete er zur ersten Ehe Maria Elisabeth Kühn, Tochter des Auditeurs Kühn und Elisabeth Goecken diese starb 1695 den 5ten Decbr. Aus dieser Ehe war ein Sohn Diederich Conrad Fähndrich in Hessen Casselschen Diensten gest. 1711 alt 16 Jahr. Auch eine Tochter Danieletta Maria geb. 1695 den 9.April verheirathet an Arnold Lambert Layau, Stadtssecretair in Soest. Sie starb als Wittwe in Soest den 24sten Jan. 1777, alt 82 Jahr ohne Kinder.

    Zur zweiten Ehe heirathete er 1697 den 20.Jun. Anna Lucia Elisa- beth Retberg älteste Tochter von Johannes Retberg geb. 1676 den 12ten April aus welcher Ehe 9 Kinder stammeten, wovon alle 4 Söhne und 2 Töchter jung verstorben. Folgende sind die 3 übrigen Töchter

    1. Clara Catharina Zahn, geb. den 22.Octbr. 1697 verheirathet an Joh. Theodor Möller zu Warstein, wovon 1 Sohn Johann Anton ARnold Möller verheirathet an Maria Catharina Nottebohm, in Lippstadt. Davon 1 Sohn 1 Tochter am Leben. Siehe die Möllersche Stammreihe.
    2. Sophia Elisabeth verheir. an den Chirurgum Lichtenberg in Lippstadt sie starben ohne Kinder zu hinterlassen.
    3. Theodora Beata Zahn, geb. den 22.Febr. 1711 gest. den 30sten Jan. 1740. Cop. 16ten Mai 1737 mit dem lutherischen Prediger Caspar Anton Overhof in Werdohl geb. den 1.Jun. 1711. Er starb den 1.April 1785 und war 50 Jahr Prediger an dieser Stelle. Er schritt zur zweiten Ehe den 9.Nov. 1741 mit Johanna Sybilla Gerdruth Forstmann, wovon keine Kinder. Aus der ersten Ehe stammen 2 Kinder der
      1. Johan Wilhelm Overhof geb. den 18.Jan. 1740 gest. den 16. August 1776. Er war 13 Jahr Prediger in Ostönne bei Soest. Cop. 1766 den 26.April mit Anna Sophia Dorothea Ritter geb. den 24.Jun. 1744 Tochter des Doctor Medicin. Ritter in Soest, die noch zu Ostönne lebt. Davon sind folgende Kinder noch am Leben:
        1. Joh. Wilhelm Daniel geb. den 8.Jul. 1767 studiert Theologie.
        2. Anna Dorothea Magdalena geb. 6.April 1772.
        3. Maria Catharina Wilhelmina geb. den 10.Merz 1775.
      2. Maria Catharina Elisabeth Overhof geb. den 20.Febr. 1738 gest. 18ten Mai 1765. Cop. den 30.Sept. 1756 mit Magister Jacob Christian Lehmann Rector zu Soest, ein überaus geschickter Lehrer, gest. den 3ten Mai 1775, alt 49 Jahr. Davon noch am Leben 3 Kinder.
        1. Joh. Anton Arnold geb. 1757 den 3ten Octbr. Prediger in Werdohl. Cop. im Febr. 1788 mit Mariana Theodora Bercken.
        2. Louisa Catharina Johanna Charlotte geb. den 20.Sept. 1759. Cop. den 27.April 1780 mit Andreas Höcker, lutheri- scher Prediger in Altona. Davon Henriette Sophie Caroline geb. den 3ten Febr. 1781 und noch 2 Töchter.
        3. Johanna Christina Wilhelmina geb. den 6ten Mai 1765, verheirathet den 18ten Jul. 1786 mit dem Prediger Pilger zu Weslarn bei Soest. Hievon eine Tochter Johanna Sophia Arnoldina geb. den 11ten Mai 1788.
    Diederich Ernst Zahn starb den 3ten Jul. 1721, alt 62 Jahr, seine Frau starb nach ihm. Er hat geschrieben Politia municipalis 1723, auch 2 kleine Bände über Melancolische Nebenstunden.


Beilage Nr. 4.
Die Familie Lange in Cöln.
Christian Lange Kaufmann und Seidenhändler in Cöln, verheirathet mit Catharina Altenhofen Tochter des Caspar Altenhofen aus Amsterdam. Dieser hatte sieben Töchter, es hat sich gefügt daß die meisten dieser Töchter, in die Schmidtsche zu Drabeninderhöh in die Hofiussche und in die Möllerische Familie geheirathet haben.

  1. Helena Lange, verheirathet den 12ten Mai 1700 an den Prediger Antonius Möller in Werdohl.
  2. Maria Gerdruth verheir. 1732 mit Joh. Hermann Hatzfeld Bürgmstr. in Iserlohn. Der Prediger Johannes Hatzfeld heirathete in der ersten Ehe den 6ten Decbr. 1722 Ernestina Charlotta Hatzfeld, Schwester von dem Bürgermeister.
  3. Catharina Lange heir. 1691 den Prediger Theodor Henrich Berck in Neuenrade, dessen Tochter Sybilla Antonetta Berck, heirathete wiederum den 9ten Jul. 1726 den Prediger Johannes Hofius in Iserlohn zur zweiten Ehe.
  4. Eine Tochter Lange heinathete Johan Herman Frambach in Cöln.
  5. Eine Tochter Lange heirathete erst Hrn. Kaufman Brüninghaus in Cöln, hernach den reform. Lrediger Lohman zu Wulfrad.
  6. Eine Tochter wurde nach Koppenhagen verheirathet.
  7. Anna MAria wurde verheirathet an Kaufmann Wilhelm Loth in Cöln. Dessen Tochter Maria Catharina Loth, heirathete den Rath Christian Schmidt in Drabeninderhöh. Die Tochter aus dieser Ehe Sybilla Gerdruth Schmidt, heirathete Joh. Theodor Möller zu Warstein 1737.

Beilage Nr. 5.
Familie Schmidt zu Drabeninderhöh.
Christian Schmidt.
Gräfl. Homburgischer Bergvogd und Canzeleirath geb. 1679 April gest. 1742 den 10ten Decbr. Cop. den 2.Sept. 1708 mit Maria Catharina Loth geb. 1692 gest. 1747 den 1sten Mai. Sie war die einzige Tochter des Kaufmann Loth geborne Lange aus Cöln. Hievon stammen 8 Kinder.
  1. Heinrich Philipp, geb. den 13ten Febr. 1711 gest. 1761 den 6ten Octbr. Cop. 1738 mit Anna Louisa Catharina Sixt des reform. Predigers Joh. Jacob Sixt und Maria Elisabeth Isenberg 2te Tochter in Altona. Ihre Mutter war geb. den 21sten Jan. 1694 gest. den 6.Octl. 1748. Dieser SChmidt war Advocat und Accise Inspector und hinterließ 4 Söhne und 4 Töchter in Altona. Obgedachter Prediger Sixt wurde in die 90 Jahr alt.
  2. Friederich Joachim Schmidt ist gestorben und war im Jülicher Lande verheirathet.
  3. Anna Sybilla Gerdruth geb. 1715 verheir. an Joh. Theodor Möller zu Warstein auf dem Kupferhammer in seiner zweiten Ehe.
  4. Ludewig Ernst Schmidt geb. 1717 den 5ten Sept. zu Ohl im Schwarzenburgischen geheirathet, Maria Magdalena Dorenberg wovon 4 Kinder.
  5. Gerard Wilhelm geb. 1719 den 7ten October ist in jena gestorben.
  6. Maria Elisabeth Johannette geb. 1724 den 21.Jul. verheir. an Docter Albrecht Ferdinand Schöler den 30.Jan. 1743 wohnten in dem Schmidtschen Stammhause zu Drabeninderhöh. Er starb im Jun. 1774 die Wittwe lebt noch. Ihre Kinder sind
    1. Wilhelmina verh. an den Vogd Joh. Henr. Pohlmann wohnen und leben zu Gummersbach. Hievon stammen 7 Kinder.
    2. Friederich Carl Eberhard Schöler geb. 1755 Gerichtschreiber zu Elberfeld, war erst verheirathet mit einer gebornen Dörings wovon ein Sohn. Zweitens mit einer gebornen Mucelius davon ein Kind.
    3. Joh. Wilhelm Scholer geb. 1760 Febr. Prediger zu Drabeninderhöh ist verheirathet mit einer gebornen Faulenbach davon ein Sohn.
    4. Helena Christina geb. 1764 ist verheirathet mit Faulenbach, und wohnen in den Schmidtschen Stammhause davon eine Tochter, 2 Kinder sind gestorben.
  7. Friederich Carl Peter Eberhard geb. 1726 den 7ten Oct. gestorben 1706, war verheirathet mit Sybilla Magdalina Bellingrod geb. 1732, 2te Tochter des Predigers Bellingrod zu Drabeninderhöh davon ein Sohn Joh.Christian, der jetzt in Amsterdam ist.
  8. Wilhelmina geb. den 5.Sept. 1730 lebt noch, ist aber immer schwachsinnig.

Beilage Nr.6.
Familie Bellingrod zu Drabeninderhöh.
Christian Bellingrod Inspector der Grafschaft Homburg und reform. Prediger zu Drabeninderhöh, war verehelicht mit Maria Catharina Haase aus Wiel. Sie starb 1781, alt 71 Jahr. Er war 54 Jahr in Diensten dieser Gemeinde, starb 1784 im Alter von 79 Jahren, und war bis zu seinem Ende starck und sehr munter. Ihre Kinder sind folgende:
  1. Joh. Wilhelm, ist 1771 als Candidat gestorben.
  2. Joh. Heinrich Prediger zu Haan im Bergischen. Cop. den 14.Oct. 1772 mit Johanna Wilhelmina Gerdrut SChmidt des Accise- Inspector Henr.Philipp Schmidt und Anna Louisa Catharina Sixt 2te Tochter so geboren den 28.Jan. 1748. Hievon sind 5 Kinder.
  3. Elisabeth verheir. an Henrich Jost Reidemeister zu Drabeninderhöh. Er ist gestorben, es sind noch 3 Kinder am Leben.
  4. Sybilla Magdalena geb. 1732, war in erster Ehe wie vorhin bereits angezeigt verheir. mit Friedr. Carl Schmidt. In der 2ten Ehe Cop. Jun. 1767 mit Friedr. Carl Herman Möller von Warstein, wohnen zu Bielstein im Homburgischen eine Stunde von Drabeninderhöh. Deren Kinder stehen in der Möllerischen Stammreihe.
  5. Johanna Catharina verheir. an den Prediger Heusch zu Ponderbach im Dierdorfschen Teritorio Wiedrünckel. Er ist gestorben, die Wittwe lebt noch. Von 8 Kindern aus dieser Ehe sind 3 verheirathet.
  6. Charlotte Wilhelmine verheir. mit Joh. Rauert Reidemeister auf der Forst hievon 2 Kinder.
  7. Noch eine Tochter so gestorben.

Beilage Nr.7.
Familie Hofius.
Die Eheleute Peil und Maria Teschenmacher aus Elberfeld können im Anfang des vorigen Jahrhindertzs gebohren seyn. Sie hatten 6 Kinder, worunter eine Tochter Judith Peill die mit einen Plücker verheirathet wurde, welche 8 Kinder gezeuget hatten, und wovon die 2te Tochter Maria Plücker an Wiricus Hofius verheirathet wurde.

Wiricus Hofius.
aus dem Clevischen bei dem Kloster Hammern ohnweit Duisburg gebürtig, war 48 Jahr Prediger zu Rade vor dem Walde. Cop. 5.Decbr. 1680 mit Maria Plücker aus Elberfeld. Aus dieser Ehe waren 10 Kinder wovon hier nur 2 angeführt werden, nemlich:
    Peter Gottfried Hofius Prediger zu Camen
    Johannes Hofius Prediger zu Iserlohn.

Johannes Hofius geb. den 1.Mai 1694 wurde reform. Prediger zu Iserlohn den 31.Jul. 1721 und verwaltete diesen Dienst 33 Jahr, starb den 2ten Jul. 1754 alt 60 Jahr. Er heirathete in der ersten Ehe den 6ten Decbr. 1722 Ernestine Charlotte Hatzfeld Schwester des Bürgermeister Joh. Herman Hatzfeld in Iserlohn, Tochter des Nassau-Siegenschen Canzeleiraths Valentin Friedr. Hatzfeld und Catharina Susanna Zur Megede. Sie starb im Kindbette 1723 den 15ten Sept. und ihr Töchterchen 1724. - Er trat zur 2ten Ehe den 9ten Jul. 1726 mit Sybilla Antonetta Berck geb. 1704 den 23.Aug. Tochter des Predigers Theodor Henr. Berck gebürtig aus Kettwig und Catharina Lange aus Cöln. Dieser Berck war 41 Jahr reform. Prediger zu Neuenrade wo er 1728 starb und 65 Jahr alt wurde. Seine Frau starb 1731 im August zu Hückeswagen. Obige Sybilla Antonetta hatte 10 Kinder. Sie hat bereits das 84ste Jahr erlebt, und wohnt noch in Elberfeld. Die Zahl der Enkel die bei ihrer Lebzeit geboren wurden, ist 34, und der Uhrenkel 18. - Ihre Kinder sind folgende.
  1. Catharina Maria, geb. 15.Jun. 1727, starb den 16.Jul. 1788 im 62sten Jahr. Cop. 1747 den 20.Merz mit Peter Volkman Kaufmann in Elberfeld, gestorben 1766 den 30.Merz alt 51 Jahr. Als Peter Volkmar starb, heirathete sie in 2ter Ehe den Kaufmann Scultetus wovon keine Kinder. Die 6 Kinder aus erster Ehe sind folgende
    1. Johanna Maria Antonetta geb. 1753 den 16.Jun. Cop. den 4ten Febr. 1777 mit Peter Gottfried Möller von Warstein Prediger in Breckerfeld. Deren 4 Kinder stehen in der Möllerschen Stammr.
    2. Joh. Wilhelm geb. 1759 den 2.April. Cop. 22.Jan. 1783 mit Anna Wilhelmina Merken Tochter des Prediger Merken in El- berfeid, sie starb im Wochenbette den 6ten Nov. 1783, so wie das Kind vorher den 1sten Nov. Sie wurde 24 Jahr alt. Er schritt zur 2ten Ehe 1785 den 2ten Mai mit Gertrut Rütterswarden aus Elberfeld. Davon
      1. Friedrich Wilhelm geb. den 26sten Decbr. 1786 gest. den 22.Febr. 1787.
      2. Anna Maria Louisa geb. den 10.Jan. 1788.
      3. Maria Elisabeth geb. 1748 gest. 1785.
      4. Joh. Peter Theodor geb. 1751 - 1779.
      5. Anna Louisa geb. 1756 - 1762.
      6. Regine Wilhelmine geb. 1764 - 1766.
  2. Joh. Theodor Hofius geb. 1730 den 31.Jul. Cop. 1755 den 2ten Febr. mit der Wittwe Philippina Helena Steinkühler geb. Land- mann aus Limburg wo sie gewohnt haben. Hievon 3 Kinder wovon 2 ge- storben.
    1. Peter Friedr. Moritz Hofius geb. 1756 den 1.Febr. wurde 1779 Prediger zu Dühn im Bergischen. Cop. 1779 den 26sten Aug. mit Maria Christina Curten von Voisberg Kirchspiel Düssel. Hievon 6 Kinder
      1. Jacob Adolph Wilhelm geb. 1780, den 9ten Junii.
      2. Joh. Peter Friedr. geb. 1781 den 9.Jul.
      3. Joh. Henrich geb. 1783 den 22sten April.
      4. Joh. Theodor geb. 1785 gest. 1786.
      5. Dyonisius Ludewig geb. 1786 den 22.Jun.
      6. Joh. Theodor geb. 1787 den 6ten Jul.
  3. Johan Arnold Hofius geb. 1732 den 29.Merz, wurde Prediger zu Iserlohn 1755 den 11ten Merz. Cop den 4ten Mai 1756 mit Johanna Sophia Lührman, Tochter des Kaufmanns Joh. Herman Lührmann. Hievon folgende Kinder
    1. Johannes Hofius geb. 1758 den 1.Aug. Prediger zu Ostrich 1780 Prediger zu Camen 1783. Cop. 1783 den 20.August mit Johanna Wilhelmina Quincke aus Iserlohn. Hievon 3 Kinder.
      1. Johan Carl Friederich geb. den 22.Dec. 1784.
      2. Johanna Sophia Wilhelmina geb. den 12.August 1786.
      3. Johanna Sophia Theresia geb. den 26.Oct. 1787.

    2. Joh. Gottfried geb. 1760 den 2.Febr. gest. 1762 den 18.April.
    3. Anna Sophia geb. 1763 den 5.Jun.
    4. Diederich Wilhelm geb. 1765 den 20.Oct.
    5. Joh. Herman geb. 1768 den 12.April, gest. 1786 den 29.Merz.
    6. Catharina Wilhelmina geb. 1770 den 5ten Novbr. gest. 1772 den 9.Mai.
    7. Joh. Arnold geb. 1773 den 10.Jun., gest. 1775 den 12.Sept.
    8. Joh. Arnold geb. 1775 den 25.Nov. gest. 1778 den 25sten Decbr.
  4. Anna Louisa Philippina geb. den 14ten Januar 1739 war mit ih- rer verstorbenen Schwester Zwillinge. Cop. Anno 1757 den 10ten Nov. mit Joh. Caspar Aders Kaufmann in Elberfeld. Hievon 11 Kinder
    1. Joh. Peter geb. 1758 den 7ten Dec.
    2. Joh. Abraham geb. den 13ten April 1761 gest. den 6.Jan. 1762.
    3. Anna Wilhelmina geb. 1763 den 21.Jan.
    4. Maria Catharina geb. 1766 den 4.Januar.
    5. Joh Jacob geb. 1768 den 26.Jun.
    6. Joh. Abraham geb. 1771 den 1sten Nov.
    7. Joh. Wilhelm geb. 1775 den 11ten Jul.
    8. Joh. Caspar geb. 1777 den 23.Aug, gest. denselben Tag.
    9. Carl geb. 1778 den 7.Nov. gestorben denselben Tag.
    10. Peter Carl Theodor geb. den 16.Jan. 1780.
    11. Johanna Philippina Carolina geb. 1784 den 27.Merz.

    Hievon ist verheirathet Nr.3 Anna Wilhelmina 1780 den 6.Octbr. mit Joh. Henrich Leidenfrost Med.Doctor in Elberfeld. Sohn des Herrn Professor Leidenfrost in Duisburg er starb den 3ten Decbr. 1787 im 38.Jahr, als er seinen Vater in Duisburg besuchte. Hie- von 1 Sohn geb. April 1781 gest. 15ten Jul. und eine Tochter Johan- na Friederica Philippina geb. 1782 den 7ten Jul.

  5. Theresia Wilhelmina Henrietta geb. den 6.Jul. 1741. Cop. 1752 den 30.April mit Wilhelm Blanck Kaufmann in Elberfeld, hie- von folgende Kinder.
    1. Joh. Wilhelm geb. 8.Merz 1773.
    2. Johannes geb. 22.Jan.1775.
    3. Joh. Gerhard geb. 15.Sept. 1776.
    4. Maria Wilhelmina geb. 1.Jun. 1778.
    5. Carl geb. 27.Aug. 1780.
    6. Friderich 18.Decbr. 1783.
  6. 7.8.9.10. Noch 3 Söhne und 2 Töchter von Johannes seit 1728 bis 1745 geboren, sind jung gestorben.
Peter Gottfried Hofius.
Ein Sohn von Wiricus Hofius, geb. 1684 den 8ten Decbr. Er war seit Febr. 1708 - 30 Jahr reformirter Prediger in Breckerfeld, und seit August 1738 - 24 Jahr Prediger in Camen. Er starb den 18ten August 1762 alt 77 Jahr 8 M. 10 Tage, war verheirathet mit Maria Catharina Turck gestorben den 6ten Sept. 1764 alt 78 Jahr. Ihr Vater war Peter Turck Prediger in Elberfeld, gebürtig aus Meurs und hatte 7 Kinder mit seiner Frau Catharina Wüsten. Die 4 Kinder aus obiger Ehe sind folgende.
  1. Eleonora Elisabeth Hofius geb. den 30.Merz 1720 verheirathet m Joh.Theodor Möller zu Warstein, wie in der Möllerschen Stammreihe sich findet. (Der Name Elisabeth ist auf dem Tittelblatt vergessen.)
  2. Maria Charlotta Cop. den 13ten August 1748 mit Herman Gottfried Maas geb. in Camen den 14ten Mai 1727. Er war 13 Jahr Rector der lateinischen Schule zu Camen, und hernach 5 Jahr reformirter Prediger daselbst, starb den 27sten Nov. 1764. Seine Frau starb den 27sten Jan 1775 im 52sten Jahr. Ihre Kinder sind folgende.
    1. Maria Catharina Magdalena geb. den 12ten Merz 1750.
    2. Joh. Theodor Wilhelm geb. den 15ten August 1751 wurde im 22sten Jahr Prediger auf der Insel St.Croix, und starb einige Jahre nachher daselbst.
    3. Joh.Peter Gottfried, geb. den 28sten April 1753. Jung gestorben.
    4. Joh.Anton Arnold geb. den 3ten April 1755 wohnt und ist verheirathet auf dem Eisnehammer bei Stadtberge.
    5. Herman Daniel Wilhelm geb. den 1sten April 1757 Apothecker in Wesel.
    6. Gottfried - Chirurgus in Schwelm.
  3. Amalia Margaretha. Cop. den 14.Octbr. 1764 mit dem Chi- rurgo Bode in Camen, nach dessen Tode heirathete sie den 25sten Jul. 1771 den Senator Conrad Hecking. Sie starb den 25sten Jan. 1780 im 56sten Jahr. Beide Ehen waren ohne Kinder.
  4. Johanna Hofius geb. 1729 den 7ten Febr. starb unverheirathet den 13ten Jun. 1755 in ihren muntersten Jahren. Wurde 26 Jahr 4 M. alt.
Der in Camen verstorbene alte Prediger Hofius pflegte seinen Namen mit einem v statt eines f zu bezeichnen. Sein Iserlöhner Bruder und deren Nachkömmlinge, schreiben immer Hofius, und behaupten auch noch, daß die Vorfahren sich so geschrieben hätten.
Beilage Nr. 8.
Famile Pröbsting.
  1. Henrich Pröbsting Kaufmann und Bürgermeister in Camen, war der Stammvater dieser Familie. Dessen ältester Sohn
  2. Gottfried Pröbsting Kaufman und Bürgermstr. in Camen, war zuerst mit einer Neuhaus und hernach mit Anna Maria Raun einer Kauf- mans Tochter aus Hamm verheirathet, aus dieser 2ten Ehe ist der älteste Sohn
  3. Gottfried Henrich Pröbsting Stadtssecretair und Gerichtschreiber hernach erster Bürgermstr. in Camen. Er lebte in drei Ehen nacheinander. In erste Ehe Cop. den 2ten Febr. 1724 mit Clara Catharina Carp, 2te Tochter des reform. Predigers Peter Carp. Davon drei Kinder jung gestorben. Sie starb im lezten Kindbette den 11ten Merz 1727. In zweiter Ehe wurde er Cop. den 26sten Mai 1728 mit Anna Margaretha Peil jüngste Tochter des reform. Predigers Mauritz Peil in Hamm so mit einer Pil verheirathet gewesen, davon 5 Kinder.
    1. Margaretha Amalia geb. den 3.Mai 1730 gest. den 13.Mai 1730.
    2. Anna Amalia Johanna geb. den 30.Nov.1731 gest. den 2.Febr. 1733.
    3. Anna Maria Eleonora geb. den 19.Jan. 1734. Cop. 23.Febr. 1755 mit dem Landgerichtsassessor Joh. Henrich Asbeck, in Hamm. Sie starb im Aug. 1766. Hievon die einzige Tochter, Wilhelmina Anna Elisabeth Maria geb. den 17.Jan. 1755. Cop. den 11ten Mai 1775 mit dem Landgerichts-Atvocaten, jetzigen Aßistenzrath Barthold Friederich Wilhelm Rappard in Hamm davon folgende Kinder:
      1. Henrietta Susanna geb. den 4.Merz 1776.
      2. Johan Heinrich geb. den 26.Mai 1777.
      3. Fr.Joh. Carl Gerhard geb. den 26.Dec. 1779.
      4. Louise geb. den. 3.Aug. 1781.
      5. Wilhelm geb. den 11.Aug.1783 gest. 26.April 1784.
      6. Christian Carl Adolph August Diederich geb. den 21.Febr.1785
      7. Wilhelmine Helene Louise Henriette geb. den 30.Jul. 1786 gestorben den 21sten Mai 1787.
      8. Minette geb. den 8.Merz 1788.
    4. Joh. Philipp Ludewig Pröbsting folgt in der Stammreihe, siehe unten.
    5. Caspar Gottfried geb. den 2ten Decbr. 1738 gest. den 5ten Mai 1739.
    Als auch diese Mutter den 9ten Febr. 1744 starb, schritt der Veter zur dritten Ehe mit Maria Catharina Peil ältere Schwester von der vo- rigen Frau, am 16ten Decbr. 1745. Sie starb ohne Leibeserben den 28. Jan. 1763 und ihr Ehegatte folgte ihr im Tode den 12.Jul. 1763.
  4. Joh. Philip Ludewig Pröbsting Med.Doct. in Camen, geb. den 26sten Mai 1735, der einzige in der Familie der den Namen führt. Er heirathete in der ersten Ehe den 30.Merz 1760 Maria Regina Louisa Davidis aus Hamm. Ihre Eltern waren Gottfried Davidis, und Anna Wilhelmina Brande lutherischer Prediger in Hamm. Hievon folgende Kinder.
    1. Joh. Gottfried Philipp geb. den 31sten Jan. 1761 gest. 19.Aug.1778.
    2. Maria Wilhelmina geb. den 20.Merz 1762 verh. den 2ten Septbr. 1783 an den reformirten Prediger Wilhelm Brinckman in Bochum, geb. den 24 Aug. 1750 in Rotterdam. Sein in Duisburg noch lebender 80jähriger Vater, war Kaufmann in Rotterdam, seine Frau Margaretha Brinckmann lebt bei ihm und hat auch schon das 76ste Jahr erreicht.
      Kinder aus obiger Ehe sind:
      1. Joh. Philipp Wilhelm geb. den 31.Jul. 1784.
      2. Friederich Joh. Cornelius geb. den 14.Nov.1786.
      3. Theodor Jacob Gottfried W. Conrad Herman.
    3. Gerhard Joh. Henrich Pröbsting geb. 31.Aug. 1763, gest. 8.Jul. 1767.
    4. Joh. Leonhard Gottfried geb. den 2.Jan. 1765 Med.Doct. und adjun- girter Hebammenlehrer in der Grafschaft Mark. Hält sich vorjetzo in Elberfeld auf

    Als die Mutter dieser Kinder den 14ten April 1766 im 30sten Jahre ihres Alters an den Frieseln starb, schritt der Vater zur zweiten Ehe am 25sten Nov. 1767 mit Maria Wilhelmina Möller, von Warstein auf dem Kupferhammer. Sie ist geb. den 30.Jul. 1748. Zwölf Kinder aus dieser Ehe stehen in der Möllerischen Stammreihe.


Beilage Nr.9.
Familie Nottebohm.
Johann Diederich Nottebohm Amtmann in Lippstadt, er starb den 17ten Jun. 1677, und seine Frau den 2. Mai 1663. Hievon stammt,

Diederich Nottebohm. Cop. 1670 den 15ten Oct. mit Anna Margaretha Retberg Tochter des Bürgermeisters Marcus Retberg in Lippstadt. hievon stammt

Joh. Diederich Nottebohm geb. 1671 den 29.Dec. etablirte sich als Kaufmann in Frankfurth am Mayn, wurde 1722 Bürger-Capitain, stiftete bei der Bürgerschaft viel gutes, und machte sich so beliebt bei der Bürgerschaft, daß sie nach seinem Tode sein Bildniß in Kupfer stechen liessen. Er starb 1726 alt 55 Jahr. Von seinen Nachkömmlingen ist nichts bekannt.

Gerhard Nottebohm.
Bruder von obigem Amtmann Joh. Dieder. Nottebohm Bürgermeister in Lippstadt. Er starb 1674 den 15ten Oct. war verheirathet an Catharina Kniper. Beide liessen im Jahr 1667 das kostbare Eisengitter auf dem Chor in der Marktkirche auf ihre Kosten erbauen. Von seinen 10 hinterlassenen Kindern sezte die Stammreihe fort.

Abraham Nottebohm ist gestorben den 19ten Febr. 1640, war verheirathet mit Sybilla Gallenkamp. Tochter von Diederich Gallenkamp. Aus dieser Ehe folgten 10 Kinder. Darunter war, Marcus Gerhard gestorben 1741 alt 63 Jahr war verheirathet 1712 den 3ten October mit Anna Theodora Goecke, dessen Sohn Diederich Adolph Stephan im Decbr. 1771 zu Bielefeld auf dem Kupferhammer unverheirathet starb. So wie auch der Sohn Abraham Nottebohm geb. den 26ten Febr. 1682 in Rotterdam verheirathet, aber 1761 ohne Erben gestorben ist. Die Stammreihe von diesen 10 Kindern wurde fortgesetzt durch

Joh. Diederich Nottebohm geb. den 5.Jan. 1685 Med.Doct. und Senator in Lippstadt. Er war vorhero an die 20 Jahr Hofmedicus in Maynz gewesen. Heirathete den 19ten April 1739 Anna Catharina Retberg geboren den 30.Sept.1711, Tochter des Adam Retberg in Lippstadt, und Maria Catharina Teschenmacher aus Elberfeld (Beilage Nr.11 und 13.) Dieser Nottebohm starb den 13ten Mai 1758 alt 73 Jahr 9 M. Seine Frau den 30sten August 1759 an der rothen Ruht alt 48 Jahr. Sie hinterliessen folgende 5 Kinder:

  1. Maria Catharina Nottebohm geb. den 26.Mai 1740. Cop. 23. Oct.1759 mit Johann Anton Arnold Möller von Warstein auf dem Kupferhammer Bürgermeister in Lippstadt. Deren Kinder stehen im Möllerischen Stammregister.
  2. Christina Sybilla Nottebohm geb. den 24sten Novbr. 1742 geheirathet 1761 an den Kriegs- und Domainenrath auch Fabriquencommissarium Wessel Gisbert Peter Wülfingh in Hagen. Hievon stammen 7 Kinder, wovon die älteste Tochter an den berühmten Papierfabrikanten Vorster verheirathet ist, die bereits 3 Kinder besitzen.
  3. Abraham Nottebohm geb. den 25.August 1748, der Einzige der den Familien-Namen noch führet, wurde den 22.Febr. 1773 verheirathet mit Johanna Eleonora Möller von Warstein auf dem Kupferhammer. Deren 7 Kinder stehen in der Möllerischen Stammreihe.

Beilage Nr.10.
Familie von Thulemeyer.
Thulemeyer, Generalsuperintendent zu Detmold in der Grafschaft Lippe hatte 7 Söhne, wovon folgende 3 angeführt werden.

von Thulemeyer,
Geheimder Rath in Berlin. War verheirathet mit des Etatsministre von Illen Fräulein Tochter. Davon ein Sohn.

von Thulemeyer,
Königl. Preuß. Kabinetsminister, heirathete eine Fräulein aus dem Hannö- verischen. Hievon 1 Sohn

von Thulemeyer,
Geheimder Legationsrath und Königl. Preußis. Gesandter in Haag.

Conrad Thulemeyer, Bruder des obigen Geheimden-Reths, Stadtphysicus in Bremen, und hernach Hof-Leibmedicus vom Landgrafen zu Hessen-Cassel. Verheirathet mit des Kanzlern von Kurtzenbergs Fräulein Tochter, aus Dettmold, davon folgende 3 Kinder.

  1. Maria Margaretha Elisabeth geb. 1696 gest. den 6.Febr. 1778 verheirathet an Joh.Friedrich Reus in Lippstadt welcher den 10ten Decbr. 1722 gest. ohne Kinder aus dieser Ehe zu hinterlassen.
  2. Heinrich Günther Thulemeyer Professor zu Heidelberg, Kaiserl. Geheimderrath zu Frankfurth, er schrieb unter mehrern Büchern De octaviratu Electorum. Auch Relationes Camerales.
  3. Julius Conrad Thulemeyer. J.U.D. Königl. Kriegsrath und Hofrath bei dem Grafen von Wittgenstein, heirathete allhier den 22sten Febr. 1708 Anna Elisabeth Margaretha Retberg, Tochter des hiesigen Johannes Retberg geb. 1685. Er etablirte sich in Herford. Nach seinem Tode 1712 kam die Wittwe nebst ihren zwei Kindern nach Lippstadt zurück. Sie starb 1758, so wie auch ihre Tochter unverheirathet, im nemlichen Jahr. Aus dieser Ehe noch ein Sohn Joh. Henrich Thulemeyer, D.Juris Syndicus der Stifter Cappel und Lippstadt geb. 1711 gest. den 9.Merz 1787 verheirathet den 9ten Dec. 1760 mit Catharina Elisabeth Böddecker devon folgende Kinder.
    1. Joh. Henrich geb. den 30.Decbr. 1761.
    2. Arnold Christoph geb. den 30sten Jun. 1763 gest. den 12ten Aug. 1763.
    3. Eva Magdalena geb. den 5ten October 1764 gest. den 14ten April 1769.
    4. Johan Diederich Cand. Juris geb. den 13ten Mai 1767.
    5. Amalia Wilhelmina Elisabeth Henrietta geb. den 3ten Decbr. 1769.
    6. Joh. Wilhelm geboren den 15ten Dec. 1771 gest. 1773.
    7. Maria Johanna Sophia Margaretha geb. den 3ten Sept. 1773.
    8. Catharina Elisabeth geb. den 1sten Sept. 1775.

Beilage Nr.11.
Familie Teschenmacher in Elberfeld.
Johan Teschenmacher in Elberfeld gestorben 1652 den 2.Jan. alt 57 1/2 Jahr
(er hatte einen Bruder Anton Teschenmacher gest. 1670 alt 72 Jahr. und einen Bruder Engelbert Teschenmacher gest. 1671 alt 79.1/2 J.)
war verheirathet 1. mit Anna Iggelsbrock gest. 1639 alt 42 Jahr. 2. mit Catharina Redinghoven. Aus lezter Ehe war Anna verehlicht mit Schöler. Johann und Judith. Aus erster Ehe. Helena. - Catharina und
Isaac Teschenmacher,
geb. den 24.Merz 1623 wurde 90 Jahr alt, war 30 Jahr Bürgermstr. in Elberfeld. Cop. 18.Mai 1656 mit Judith Bernsau geb. 1639 den 21. Merz gest. 1678 den 28.April alt 40 1/2 Jahr davon folgende Kinder.
  1. Joh. Gottfried geb. 1659 den 10ten Jan. gest. den 30.Jan. 1665.
  2. Joh. Gottfried geb. 1661 den 3ten Jun. gest. den 9.Jun. 11700.
  3. 4) Peter geb. den 25.August 1663, dabei noch ein Sohn geboren waren Zwillinge.
  4. Christina geb. den 21.Merz 1666 gest. den31.Dec. 1700 war an Künen in Wesel verheirathet.
  5. Anna Sybilla geb. den 20.Jun. 1668 gest. den 17ten Febr.
  6. 8) Judith und Maria Zwillinge geb. den 12.April 1672 beide nach ein paar Tagen gestorben.
  7. Helena Judith geb. den 31.Jan. 1776 an Hochstein in Elberfeld geheirathet, welcher den 7ten October 1701 gestorben und
  8. Maria Catharina Teschenmacher geb. den 15ten Mai 1673 gest. in Lippstadt den 3ten Mai 1759 alt 86 Jahr daselbst verheirathet den 6. Merz 1699 mit Adam Retberg wovon herstammen Joh. Abraham Retberg in Bremen. Maria Catharina mit Joh. Diederich Nottebohm verheirathet und Catharina Judith in Rheda verheirathet, wie die Beilagen Nr.9 und 13 näher ausweisen.
Vorfahren von Judith Bernsau.
Peter Teschenmacher gestorben 1645 alt 86 Jahr. Kaufmann in der Mirken bei Elberfeld. Geheirathet Sybilla Iggelsbrock gest. 1664 alt 81 Jahr. Hievon 4 Töchter 5 Söhne, davon folgt in dieser Stammreihe

Christina Teschenmacher gest. 1690 den 15ten Octbr. alt 79 Jahr, heirathete Gottfried Bernsau Kaufmann in der Mircken, gest. den 15ten Merz 1675 alt 74 Jahr. (Eine seiner Schwestern wurde an Clauberg in Sohlingen verheirathet welcher 1695 starb, alt 38 1/2 Jahr.)

Aus obiger Ehe stammten 9 Kinder.

  1. Anna Catharina Bernsau.
  2. Joh. Gottfried gest. 1665 alt 6 Jahr.
  3. Eine Tochter an Henrich Hüls verheirathet.
  4. Gerhard.
  5. Maria verheirathete Spickers.
  6. Johannes.
  7. Wilhelm.
  8. Sybilla, und denn
  9. Judith Bernsau verehelicht mit Isaac Teschenmacher, wie oben.
In dieser Iggelbrockschen, Bernsauischen, und Teschenmachers Familie und Nachkömmlinge, finde ich daß sie meist alle ein hohes Alter erreicht haben.

Gestorben
Anno
1607.Sophia Iggelsbrock alt 81 Jahr
1607. Jaspar Iggelsbrock alt 79
1635. Brauß von Iggelsbrock Tochter herstammend alt 81 Jahr
1637. Caspar Iggelsbrock 95
1638. Engel Teschenmacher 88
1645. Peter Teschenmacher in der Mircken 86
1664. Sybilla Iggelsbrock Wittwe Peter Teschenmacher 81
1670. Anton Teschenmacher 72
1671. Engelbert Teschenmacher 79 1/2
1675. Gottfried Bernsau 74
1687. Maria Teschenmacher Wittwe Peils 78 1/2
1690. Christina Teschenmacher Wittwe Gottfried Bernsau 79
1723. Bürgermeister Isaac Teschenmacher in Elberfeld 90
1759. Maria Catharina Teschenmacher Wittw ad. Retberg 86
1761. Catharina Judith Retberg Ehefrau Fuhrmann 62
1780. Johann Abraham Retberg in Bremen 79

In den Jahren 1770 bis 1780 starb noch eine Wittwe Bernsau in Düsseldorf. Sie war die letzte Besitzerin des Apers Gut zu Ratingen, welches von Christina Teschenmacher herstammt, die in älteren Zeiten an Kortmann verheirathet war.


Beilage Nr.12
Die Retbergische Familie.
Goebel Retberg war vor Anno 1600 Bürgermeister in Lippstadt. Bei der Spanischen Belagerung führte er die hiesigen Bürger zur Defension an. Er etablirte sich hernach zu Soest. Sein Sohn starb hier 1695.

Johannes Retberg der Stammvater war sein Bruder. Er wurde 1614 Rathsherr. 1628 Stadtsamtmann und starb 1638. Von seinen 4 Kindern dern sezte die Linie fort Marcus Retberg.


Beilage Nr.13.
Marcus Retberg.
Ein Mann von grossen Ansehen und Verdienst dessen Einsicht und Redlichkeit ihm bei der Bürgerschaft beliebt und verehrungswürdig macht, ist geb. 1625 starb im 71sten Jahr am 21sten Febr. 1696. Er hat als Rathsherr, Amtmann und Bürgermeister der Stadt 38 Jahr gedient. Er war verheirathet erstlich mit der Tochter des Kaufmanns Joh. Cramer, nemlich Elisabeth Cramer. Zweitens am 28sten October 1673 mit Fräulein Lucia von Grote aus Gesecke. Sie starb ohne Kinder den 5ten Jan. 1689. Aus erster Ehe stammen 10 Kinder, wovon verschiedene jung gestorben.

Von seiner Tochter Anna Margarethe die den 5ten October 1670 an den den hiesigen Diederich Nottebohm verheirathet wurde stamme ein Sohn Joh. Diederich Nottebohm geb. 1671 etablirte sich in Frankfurth am Mayn als ein ansehnlicher Handelsmann. Von seinen Nachkömmlingen hat man nichts erfahren.

Von seiner Tochter Anna Gerdrut geb. den 15ten April 1657 gest. den 5ten Merz 1707. Cop. 12.August 1684 mit Jonas Hohenberg Canzleirath in Cleve, stammen die Descendenten der hier noch lebenden Merklinghausischen Familie.

Von seiner Tochter Eva Retberg geb. den 20.Oct. 1661 gest. 1707. Cop. den 5ten Mai 1681 mit dem hiesigen Stadtsyndicum Berninghausen stammt die noch lebende Berninghausische Familie, hier und in Bremen her.

Von seinem Sohn Adam Retberg geb. 3.Merz 1664 gest. den 26.Aug. 1374. Cop. 16 Merz 1699 mit des Bürgermeister Isaac Teschenmachers Tochter aus Elberfeld.

Maria Catharina Teschenmacher geb. 15.Mai 1763 gest. 3.Mai 1759 stammt die Retbergische Familie in Bremen und die Nottebohmsche Descendenten in Lippstadt, Bielefeld und Hagen her.

Von seiner Tochter Catharina Dorothea Retberg geb. 21.Febr. 1668. Cop. 9.Oct. 1686, erstlich mit Henr. Schwenger und zweitens 24 Jan. 1695 mit Joh. Frieder. Rens stammen die hier noch lebenden Familien von Schwrnger, Reus und Heinrich Nieclaus Brinckmann her.

Von seinem ältesten Sohn Johannes Retberg sind folgende Stammlinien entsprossen.


Beilage Nr 14.
Johannes Retberg.
Sohn von Marcus Retberg geb. 1651 gest. 20.Jan 1740 alt 88 Jahr. Cop. 20.Jul. 1675 mit Anna Catharina Epping Tochter des Bürgermeister Diederich Epping. Sie starb den 10.Decbr. 1728 alt 71 Jahr 8 M. und feierte 1725 das 50jährige eheliche Jubelfest. Es entstunden aus dieser Ehe 14 Kinder, davon die meisten jung gestorben.

Von seiner Tochter Anna Lucia Elisabeth Retberg geb. 12.April 1676. Cop. 20.Jan. 1697 an den Steuerrath und Bürgermeister Dieder. Ernst Zahn stammt Joh. Anton Arnold Möller und dessen Kinder in Lippstadt. Imgleichen die Overhof und Lehwansche Familie, laut Beilage Nr.3.

Von seiner Tochter Anna Elisabeth Margaretha Retberg stammt die hiesige Thulemeyersche Familie. Beilage Nr.10.

Von seinem Sohn Franz Anton Diederich stammt die Retbergische Familie in Gütersloh und Rademachersche in Hamm her.

Von seiner Tochter Magdalena Catharina stammt die Doctor Schooffische Familie in Soest.

Die Retbergische Familie war ganz verdunkelt. Nachdem ich sie wieder- um mit allen Descendenten aufgesucht, ist solche wegen ihrer Weitläufigkeit auf Ansuchen verschiedener Familien-Freunden besonders gedruckt. Die Zahl der Nachkömmlinge von dem Stammvater Marcus Retberg beläuft sich an die 300 Seelen, wovon gegenwärtig noch hundert und einige achtzig Per- sonen am Leben sind.


Druckfehler
welche in meiner Abwesenheit im 4ten Bogen stehen geblieben.

Pag.25. Nr.5. Statt Kaufmann Kosen, ließ Koten.
26. oben statt Maryloe ließ Marxloe.
27. oben Nr.1 statt von Wicht, ließ Wieth.
27. Nr.2. statt Hartnegel, ließ Hartnagel.
28. oben bei Nr.1. statt Habelle, ließ Habbecke.
32. Nr.7. statt Magdalina, ließ Magdalena.


Die originalgetreue Wiedergabe dieses Buches nach dem Handexemplar des Verfassers, welches im Besitze von Pastor D. Julius Möller, Gütersloh ist, wurde auf Veranlassund von John Alexander Meier in 100 Exemplaren bei F. Ullmann in Zwickau, in Manul- Druck, auf van Gelder Bütten im Oktober 1916 hergestellt.


Diese Abschrift des Buches wurde im April 1997 von Hanns-Christian Hofius, Pfaffenbergstr. 29, 72108 Rottenburg erstellt und im April 1999 im HTML-Format überarbeitet.
Sie enthält den reinen Drucktext der Möllerschen Familiennachrichten (auch incl. aller offensichtlichen Druckfehler) - die zahlreichen handschriftlichen Anmerkungen und Ergänzungen werden in einer gesonderten Datei nachfolgen.

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